Hörspiel über "Illegale Helfer"

Der engagierte Bürger als Retter

Einer der Initiatoren von "Sea Watch", Harald Höppner, posiert in dem Fischkutter "Sea Watch Go-46" im Harburger Hafen bei Hamburg.
Er zum Beispiel hilft Flüchtlingen: Einer der Initiatoren von "Sea Watch", Harald Höppner, posiert in dem Fischkutter "Sea Watch Go-46" im Harburger Hafen bei Hamburg. © picture alliance / dpa / Malte Christians
Maxie Obexer im Gespräch mit André Hatting und Marianne Allweiss · 23.04.2015
Sie kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Doch was sie tun, bringt sie oft in Konflikt mit dem Gesetz: Sie helfen Flüchtlingen und Migranten ohne legalen Status. Die Autorin Maxie Obexer erzählt von ihren Recherchen für ihr Hörspiel "Illegale Helfer".
"Illegale Helfer" heißt ein Hörspiel von Maxi Obexer. Es handelt von Menschen, die Flüchtlingen und Migranten ohne legalen Status helfen. Sie retten sie vor der Abschiebung, bieten Schutz und Unterkunft oder bringen sie sogar über die Grenze.
Bei ihren Recherchen für das Hörspiel habe sie Helfer aus vier Ländern interviewt, berichtete Obexer im Deutschlandradio Kultur:
"Es ist eine große Gesellschaft, die seit Jahrzehnten schon aus verschiedenen Motiven diese Arbeit leisten, dieses Doppelleben auch führen. Es ist ein politisches Engagement."
Bezug zu den Rettern im Nationalsozialismus
Gerade bei älteren Helfern und auch bei deutschen Staatsbürgern sei darüber hinaus der Bezug zum Nationalsozialismus noch sehr präsent, so hat Obexer beobachtet:
"Da gibt es dieses Wissen darum, dass es auch zur Zeit des Nationalsozialismus Menschen gegeben hat, deutsche Bürger geben hat, die jüdischen Menschen das Leben gerettet haben, indem sie ihnen einfach das angeboten haben, was sie spontan brauchten."
Die von der EU vorgesehenen Maßnahmen gegen Schlepperorganisationen bezeichnete Obexer als "extrem einseitig und kurzsichtig":
"Wenn wir uns mit Strafen auf die Schlepper stürzen oder sogar auch mit der Zerstörung der Boote, dann ist das in meinen Augen einfach ein Witz."
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