Highlights

Jazz im Mai

Carla Bley während eines Jazz-Festivals in Warschau (2010).
Die große Jazz-Individualistin Carla Bley wird 80 Jahre alt. © picture alliance / Tomasz Gzell
01.05.2016
Die amerikanische Pianistin, Arrangeurin und Komponistin Carla Bley feiert in diesem Monat ihren 80. Geburtstag. Ebenso die deutsche Jazzlegende Klaus Doldinger. Beide Musikerpersönlichkeiten werden daher ausführlich bei uns im Programm gewürdigt. Zudem stellen wir die spannenden neuen Alben der Sängerin Defne Sahin, des Bassisten Omer Avital und des Münchener Gitarristen Andreas Dombert vor und wir senden besondere Live-Mitschnitte aus Prag und Berlin.
Montag, 02.Mai 11:35 Uhr & Dienstag, 03.Mai / 1:05 – 5:00 Uhr / Tonart Jazz
Zum 80. Geburtstag des Saxofonisten Klaus Doldinger

Klaus Doldinger ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Jazzmusiker aller Zeiten. Bis heute ist er aktiv und konzertiert regelmäßig mit seiner energetischen Band "Passport", die es mittlerweile seit 45 Jahren gibt. Anlässlich seines 80. Geburtstages hat Doldinger ältere Stücke aus seinem riesigen Werk neu interpretiert und mit zahlreichen Gästen wie Udo Lindenberg, Nils Landgren und Helge Schneider noch einmal in frischen Versionen eingespielt.
Moderation: Lothar Jänichen
Der Jazzmusiker Klaus Doldinger am 25.02.2016 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen).
Der Jazzmusiker Klaus Doldinger im Februar 2016. © picture alliance / Maja Hitij
Montag, 09.Mai / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
"Abutbul Music" – das neue Album des Bassisten Omer Avital
"Abutbul Music" – das neue Album des Bassisten Omer Avital
„Abutbul Music“ – das neue Album des Bassisten Omer Avital © © Youri Lenquette
Der israelische Bassist und Bandleader Omer Avital mischt seit den frühen 90er Jahren in der vitalen Jazzszene von New York ordentlich mit und hat wieder einige bemerkenswerte Stücke geschrieben, die seinen Ruf als großer Melodiker eindrucksvoll unterstreichen. Aufgenommen hat Avital das Album mit einem Quintett, in dem es zwei Saxofonisten gibt und mit dem sich der Bassist diesmal stärker am Hard-Bop der 50er und 60er Jahre orientiert. Das Ganze ist aber keine Retro-Veranstaltung, denn: Avital baut eine stabile Brücke zwischen Tradition und Moderne.
Autor: Jan Tengeler
Montag, 09.Mai / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Magischer Abend: Sebastian Studnitzky erweitert sein "Memento"-Projekt

Trompeter Sebastian Studnitzky während eines Konzerts in Neuhardenberg, 2008.
Der Trompeter Sebastian Studnitzky.© imago
Sebastian Studnitzky ist seit Jahren einer der aktivsten und vielseitigsten Jazzmusiker in Deutschland. Er war bzw. ist Mitglied von so renommierten Bands wie Mezzoforte oder von Nils Landgrens "Funk Unit" und hat auch unter eigenem Namen einige erfolgreiche Alben veröffentlicht. Beim Konzert am 20.März im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie hat sich der Trompeter und Pianist einen Traum erfüllt: Er hat sein "Memento"-Projekt, das auf bestechenden Melodien und der gekonnten Fusion von Klassik und Jazz basiert, für ein größeres Ensemble – mit fünf Streichern und fünf Holzbläsern - neu arrangiert. Ein magischer Abend und ein besonderes Konzerterlebnis.
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin / 20.03.2016
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 10.Mai / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Die große Jazz-Individualistin Carla Bley wird 80 Jahre alt

Die Amerikanerin Carla Bley ist ein Gesamtkunstwerk. Die Pianistin, Organistin, Komponistin und Dirigentin belebt die internationale Jazzszene seit den 50er Jahren mit ungebrochener Kreativität. Legendär sind bis heute vor allem ihre großangelegten Werke, wie das epochale "Escalator over the Hill", ihre zentrale Mitarbeit im politisch motivierten "Liberation Music Orchestra" und natürlich auch die Auftritte und Projekte mit der Carla Bley Bigband. Seit den 80er Jahren hat die große Individualistin mit dem Bassisten Steve Swallow und dem Saxofonisten Andy Sheppard aber auch in kleinerer Besetzung für etliche Sternstunden des Jazz gesorgt. Soeben ist auch ihr neues Trio-Album erschienen "Andando el Tiempo".
Moderation: Matthias Wegner
Die große Jazz-Individualistin Carla Bley.
Die große Jazz-Individualistin Carla Bley.© Caterina di Perri
Dienstag, 17.Mai / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Chris Potter New Trio / Avishai Cohen Triveni live in Prag
Die Jazzszene in Tschechien ist durchaus vital und aktiv, hierzulande aber bislang nur wenig bekannt. Bekannt ist immerhin das "Jazzdock" in Prag. Ein wichtiger Treffpunkt und Veranstaltungsort, der durch sein hervorragendes Programm auch eine große Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus hat. Neben den besten Musikern der lokalen Szene gastieren dort auch regelmäßig internationale Stars. Im Herbst 2015 traten dort der Saxofonist Chris Potter und der Trompeter Avishai Cohen mit ihren hochkarätigen Bands auf und sorgten für besondere Konzerterlebnisse.
Live-Aufnahmen aus dem Jazz-Dock Prag (Okt / Nov. 2015)
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 23.Mai / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
"Hassliebe zum Jazz" - der Gitarrist Andreas Dombert und sein neues Album "35"
Zu den besonders vielseitigen Musikern der Münchener Jazzszene gehört ohne Frage der Gitarrist Andreas Dombert. Mit dem Bassisten Henning Sieverts und dem Schlagzeuger Jochen Rückert legt Dombert nun ein neues Trio-Album vor. Schwebende, perlende Gitarrenläufe, satte Kontrabasslinien und entspannt-treibende Rhythmen sorgen für einen jazzigen Schönklang. Auch wenn Dombert betont, er habe eine gewisse "Hassliebe" zum Jazz: hier überwiegt die Liebe. Autor: Johannes Kaiser
Dienstag, 24.Mai / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Von Berlin-Neukölln nach New York: die Sängerin Defne Sahin
Die Sängerin Defne Sahin.
Die Sängerin Defne Sahin.© Isabel Gandia
Lebensfreude, Sehnsucht und Melancholie. In der Musik der Sängerin Defne Sahin verdichten sich viele verschiedene Stimmungen. Sahin wurde in Berlin geboren, studierte zunächst am dortigen Jazzinstitut, zog danach in die Jazz-Metropole New York, um ihr Studium bei international anerkannten Vokalisten wie Theo Bleckmann und Gretchen Parlato zu vertiefen. Ihr neues Album "Unravel" ist eine musikalische Reise und zugleich ein sehr persönliches Statement einer tiefgründigen und ausdrucksstarken Künstlerin.
Moderation: Manuela Krause
Montag, 23.Mai / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Klarheit und Unmittelbarkeit: Nik Bärtsch's Ronin in der Bremer "Glocke"
Nik Bärtsch, Nicolas Stocker, Kaspar Rast, Sha.
Nik Brätsch's Mobile: Nik Bärtsch, Nicolas Stocker, Kaspar Rast, Sha.© @Christian Senti
Die international sehr erfolgreiche Band "Ronin" des Schweizer Pianisten Nik Bärtsch ist ein Quartett, das sich in seinem Klangbild sowohl an Kammermusik, als auch an "Minimal Music", zeitgenössischer Elektronik und an Clubsounds orientiert. Auch wenn die Band häufig auf Jazzbühnen präsentiert wird, geht die Musik weit über den Jazzbegriff hinaus. Nik Bärtsch legt stets großen Wert auf die Klarheit und auf die Unmittelbarkeit seiner Musik, die vor allem auf einer sich sukzessiv verändernden Rhythmik aufbaut und davon ausgehend eine große Anziehungskraft entwickelt.
Konzertsaal Die Glocke, Bremen / Jazzahead 2016, Aufzeichnung vom 22.04.
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 30.Mai / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Vorschau 10. Jazzdor-Festival Berlin-Strasbourg
Sylvain Rifflet "Mechanics”
Sylvain Rifflet “Mechanics” © Jean-Baptiste Millot
Zum 10. Mal findet in Berlin das Festival "Jazzdor" statt. Den künstlerischen Nährboden bilden nach wie vor die lebendige französische Jazzszene, die von Jahr zu Jahr noch internationaler und vielfältiger wird, und auch hochkarätige deutsch-französische Projekte. In diesem Jahr mit Beteiligung u.a. von Musikern wie Joachim Kühn, Emile Parisien, Bojan Z und Sylvain Rifflet. Auch im Jubiläumsjahrgang sind fast alle Konzerte des Festivals Deutschlandpremieren.
Autor: Matthias Wegner
Dienstag, 31.Mai / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
The richest guy in the graveyard – bissig-böse Swing Songs der 1930er und 40er Jahre
Alle Qualen der Beziehungshölle sowie Drogen- und Alkoholkonsum wurden immer wieder auch in Swing-Texten dargestellt. Der sarkastische Humor von Musikerinnen und Musikern wie Julia Lee, Helen Humes, Louis Jordan und Lucky Millinder rettet selbst ausweglose Situationen. Zuweilen entladen sich Beschimpfungstiraden, manchmal suhlt man sich aber auch genussvoll im Elend. Sängerinnen wie Blue Lu Barker und Dinah Washington sorgen für den Blues, der für den Swing unentbehrlich ist.
Moderation: DJ Swingin‘ Swanee