Highlights

Jazz im Oktober

Die Saxofonistin Matana Roberts.
Die Saxofonistin Matana Roberts. © Paula Court
Von Matthias Wegner · 01.10.2016
Mitreißende Konzerte, spannende Neuerscheinungen und einfühlsame Musiker-Portraits prägen die Jazz-Sendeplätze im Monat Oktober. Wir senden Konzerte von den 40. Jazztagen in Leipzig, dem Rudolstadt-Festival und vom Schweizer Cully-Festival, widmen uns unbezahlbaren Jazz-Schätzen (den Holy Grails) und blicken auf das renommierte Jazzfest Berlin, das am 1.November beginnt und von der Saxofonistin Matana Roberts eröffnet wird.
Dienstag, 04. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Der Pianist Pablo Held auf neuen Klangreisen

Der Pianist Pablo Held – Jahrgang 1986 – hat an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bei Hubert Nuss und John Taylor studiert und ist mittlerweile selbst ein äußerst gefragter Musiker, auch weit über die Landesgrenzen hinaus. Vor allem mit seinem hervorragend eingespielten Trio mit Robert Landfermann am Bass und Jonas Burgwinkel am Schlagzeug hat Pablo Held Maßstäbe gesetzt und setzt die musikalische Reise nun fort mit dem neuen Album "Lineage".
Moderation: Lothar Jänichen
Jonas Burgwinkel, Pablo Held und Robert Landfermann (v.lks.)
Jonas Burgwinkel, Pablo Held und Robert Landfermann (v.lks.)© Konstantin Kern
Montag, 10. Oktober / Tonart Jazz / 11:35 Uhr
Immer für Entdeckungen gut: das Festival Nancy Jazz Pulsations

Die Liste bedeutender Jazz-Festivals in Frankreich ist riesig. Neben den Festivals in den Metropolen Paris, Marseille und Nizza sind diese über das ganze Land verteilt und finden nicht selten in kleineren Städten statt. Im lothringischen Nancy zum Beispiel findet das Festival "Pulsations" schon seit 1973 statt, zieht jährlich bis zu 100.000 Zuschauer an und bietet neben großen Legenden auch immer wieder spannende Neuentdeckungen. In diesem Jahr treten dort u.a. Cyrille Aimée, Kenny Barron und Melanie De Biasio auf.
Die Sängerin Melanie de Biasio zu Gast im Deutschlandradio Kultur (2014).
Die Sängerin Melanie de Biasio zu Gast im Deutschlandradio Kultur.© Deutschlandradio - Philipp Eins
Autorin: Martina Zimmermann
Montag, 10. Oktober / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Alpenländische Tradition trifft auf launigen Jazz – der Trompeter Matthias Schriefl

Der Trompeter Matthias Schriefl war im Jahr 2011 Bundessieger bei Jugend musiziert und wurde mit 15 Jahren jüngstes Mitglied im Landes-Jugendjazzorchester Bayern und im Bundesjazzorchester (BuJazzO). Ein hochbegabter Senkrechtstarter, der in der aktuellen Jazzszene mittlerweile einen zentralen Platz eingenommen hat. Schriefl ist stets auf der Suche nach neuen, ungewöhnlichen Klängen, Rhythmen und Projekten. Dazu gehört auch sein Projekt "Six, Alps & Jazz". Für Schriefl ist die alpine Volksmusik das, was für andere die Jazz-Standards sind. Beim diesjährigen Rudolstadt-Festival wurde Matthias Schriefl der Weltmusikpreis RUTH verliehen.

26. Rudolstadt-Festival, 10.07.2016
Moderation: Holger Beythien
Der Trompeter Matthias Schriefl auf der Bühne. 
Der Trompeter Matthias Schriefl auf der Bühne. © Oliver Jentsch
Dienstag, 11. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Geldanlage oder Sammlerwahnsinn? – die "Holy Grails" im Jazz
Ende 1968 nahm das dänische "Carsten Meinert Kvartett" Material für eine Platte auf und presste davon im Eigenverlag 500 Exemplare, die bald ausverkauft waren. Heute muss man für ein Original rund 800,- Euro bezahlen. Wenn man denn eines findet. Für so genannte Holy Grails werden gewaltige Summen bezahlt. Aber: was macht diese Platten so teuer? Ist es nur die geringe Auflage? Oder ist die Musik so besonders? In der Tonart Jazz geht Andreas Müller den Geschichten einiger Holy Grails nach. Mit der entsprechenden Musik u.a. von Joki Freund, Chris McGregor & The Castle Lager Band, Hank Mobley und natürlich Carsten Meinert zu hören geben.
Moderation: Andreas Müller
Montag, 17. Oktober / Tonart Jazz / 11:35 Uhr
Unterwegs an den Schnittstellen: der schwedische Pianist Jakob Karlzon

Der schwedische Pianist und Komponist Jakob Karlzon ist schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Vor allem als musikalischer Leiter der Band von Victoria Tolstoy, hat sich Karlzon einen Namen gemacht und die Sängerin auf zahlreichen internationalen Tourneen begleitet. In jüngster Zeit hat Karlzon vor allem seine eigenen musikalischen Projekte verfolgt. Auf dem neuen Album "Now" verbindet er alle bisherigen Erfahrungen und kombiniert elektronische Elemente von Synthesizer und Computer mit der Vielfalt seines Klavierspiels. Begleitet wird er von Dan Berglund am Bass und Robert Mehmet Ikiz am Schlagzeug.
Autorin: Manuela Krause
Der schwedische Pianist und Komponist Jakob Karlzon.
Der schwedische Pianist und Komponist Jakob Karlzon.© Chris Noltekuhlmann
Dienstag, 18. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Der US-amerikanische Trompter Terence Blanchard.
Der US-amerikanische Trompter Terence Blanchard.© picture alliance / Ricardo Suarez
Höhepunkte vom Cully Jazz Festival (CH) 2016 mit Musik u.a. von Mark Guiliana, Terence Blanchard und Mare Nostrum.
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 24. Oktober / Tonart Jazz / 11:35 Uhr
"My personal Heimat" - die posthume Veröffentlichung von Katrin Lemke

Die Saxophonistin Kathrin Lemke war immer eine musikalische Querdenkerin – was sich nicht zuletzt darin manifestierte, dass sie sich in den letzten Jahren mit ihrem Projekt "Heliocentric Counterblast" mit dem größten aller Querdenker des Jazz beschäftigt hat – , mit dem Bandleader, Komponisten und Pianisten Sun Ra.
Die Saxophonistin Kathrin Lemke.
Die Saxophonistin Kathrin Lemke.© Frank Schindelbeck
Sieben CDs als Chefin von drei verschiedenen Formationen – kein schlechtes Portfolio für eine 44 jährige. Auf ihrem letzten Album "My personal Heimat" hat Kathrin Lemke ihre musikalischen Kindheitseindrücke interpretiert. Das Erscheinen erlebte sie nicht mehr – Kathrin Lemke starb im Januar dieses Jahres in Berlin an einem Krebsleiden. Ralf bei der Kellen hat das letzte Interview mit ihr geführt.
Autor: Ralf bei der Kellen
Montag, 24. Oktober / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Die 40. Leipziger Jazztage mit The Bad Plus & Meshell Ndegeocello

Die Jazztage in Leipzig konnten in diesem Jahr ihren 40.Geburtstag feiern und haben dafür ein besonders exklusives Programm auf die Beine gestellt. Im Kontext zu anderen Genres wie Malerei oder Film, gab es zahlreiche Auftragsproduktionen im Programm und vor allem am Hauptort, dem Opernhaus, war auch viel Jazz-Prominenz zu erleben. Darunter das außergewöhnliche Piano Trio "The Bad Plus" und die extravagante Sängerin Meshell Ndegeocello, die zum ersten Mal überhaupt in Leipzig zu erleben war.
Die Sängerin Meshell Ndegeocello.
Die Sängerin Meshell Ndegeocello.© naïve
Opernhaus Leipzig
Aufzeichnung vom 1.10.2016
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 25. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Der Klang der Fjorde - junger experimenteller Jazz aus Norwegen

Dass Norwegen im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl eine recht große und vitale Jazzszene hat, ist auch hier zu Lande schon lange kein Geheimnis mehr. Entscheidend geprägt wurde die Szene vor allem durch Jan Garbarek. Er hat stets nach Verbindungen zur heimischen skandinavischen Volksmusik gesucht und seine Improvisationen haben nachfolgenden Generationen Türen geöffnet und vor allem das Gefühl gegeben, dass "alles möglich ist". Bei jungen norwegischen Jazzern trifft man daher auf Genre-übergreifende Denk -und Spielweisen, und damit einhergehend eine unvoreingenommene musikalische Offenheit.
Mit neuen Veröffentlichungen u.a. von Moskus, Stein Urheim, Skadedyr, Eivin Austad Trio, Karl Seglem, dem Trondheim Jazz Orchestra und Erlend Apneseth Trio
Moderation: Manuela Krause
Jan Garbarek hat die Jazzszene in Norwegen entscheidend geprägt. 
Jan Garbarek hat die Jazzszene in Norwegen entscheidend geprägt. © Aagard
Montag, 31. Oktober / Tonart Jazz / 11:35 Uhr
Vorschau auf das Jazzfest Berlin 2016

Das Jazzfest in Berlin hat bis heute eine wichtige Bedeutung und strahlt weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Zum zweiten Mal hat nun der englische Musikkritiker Richard Williams das Programm zusammengestellt und präsentiert in diesem Jahr neben eingeführten Größen wie Joshua Redman und Brad Mehldau auch jede Menge Newcomer und Deutschlandpremieren. Dazu gehört zum Beispiel der Auftritt der britischen Trompeterin Yazz Ahmed und ihrer Band "Family Hafla".
Autor: Matthias Wegner
Die britische Trompeterin Yazz Ahmed.
Die britische Trompeterin Yazz Ahmed.© Giulietta Verdon-Rue