Highlights

Jazz im Oktober

Roger Cicero
Der Sänger Roger Cicero. © Alexander Heil
01.10.2015
Auf seinem neuen Album singt Roger Cicero Klassiker von Jazzlegenden. Außerdem gehören Live-Aufnahmen von dem amerikanischen Saxofonisten Steve Coleman im Oktober zu unseren Jazz-Höhepunkten.
Zudem widmen wir uns etlichen interessanten (Neu-) Veröffentlichungen: Der Sänger Roger Cicero kehrt zum Jazz zurück, der Bassist und Cellist Oscar Pettiford wird gerade wiederentdeckt und einige aktuelle Musiker wie Pablo Held und Olivia Trummer versuchen sich einmal mehr an der Verknüpfung von Jazz und Klassik.
Montag, 05. Oktober / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Das Comeback eines Traumpaares: John Scofield und Joe Lovano
Schon in den frühen 90er Jahren haben der Gitarrist John Scofield und der Saxophonist Joe Lovano mit ihrem gemeinsamen Quartett die Jazzwelt begeistert. Unvergessen sind u.a. die drei Alben für das Label "Blue Note" in den Jahren 190 bis 1992. Auch wenn es seitdem immer wieder gemeinsame Projekte und Begegnungen gab, wird das Quartett nun zum ersten Mal seit über 20 Jahren in so konzentrierter Form reaktiviert. Das neue Album "Past Present" insofern einen kleinen Schritt zurück, aber auch einen großen Schritt nach vorne.
Autor: Matthias Wegner
Montag, 05. Oktober / Tonart, 15:30 Uhr
Zurück zu den Wurzeln: The Roger Cicero Jazz Experience
 The Roger Cicero Jazz Experience
The Roger Cicero Jazz Experience© Alexander Heil
Was in der Vergangenheit oft vergessen wurde: der Sänger Roger Cicero hat eine fundierte Jazzausbildung und hat – bevor er mit seinen deutschsprachigen Pop-Alben deutschlandweit sehr bekannt wurde – auch schon vorher Musik gemacht. Zum Beispiel als Sänger der Band "Soullounge" oder an der Seite der Berliner Pianistin Julia Hülsmann. Nun war die Zeit reif wieder an diese Zeiten anzuknüpfen. Roger Cicero verjazzt auf seinem neuen Album Musik von Leuten wie James Taylor und Paul Simon, singt aber auch Klassiker von Jazzlegenden wie Eddie Jefferson und James Moody.
Autor: Martin Böttcher
Montag, 5. Oktober / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Mut zur Entschleunigung: Emil Brandqvist Trio
Der Schwede Emil Brandqvist ist der Gegenentwurf eines Klischee-Schlagzeugers. Er trommelt sich nicht in den Vordergrund und quält niemanden mit minutenlangen Soli. Er ist ein hochsensibler, vergleichsweise leiser Spieler, der keine Lust hat, mit seinen Muskeln zu protzen. Zusammen mit den kongenialen Partnern Tuomas Turunen (Klavier) und Max Thornberg (Bass) geht der 34-jährige Musiker auf seinem aktuellen Album "Seascapes" wieder auf meditative Klangreisen, die auch live wunderbar funktionieren.
Emil Brandqvist Trio:
Tuomas Turunen, Klavier
Max Thornberg, Bass
Emil Brandqvist, Schlagzeug
Sendesaal Bremen / Aufzeichnung vom 26.09.2015
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 6. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Jazzdor Berlin 2015: Donkey Monkey, Auditive Connection & Regis Huby
Das Berliner Festival "Jazzdor" fand in diesem Jahr zum 9. Mal statt und setzte auch diesmal wieder auf seine Kernkompetenzen: auf deutsch-französische Koproduktionen und auf aktuelle Strömungen des französischen Jazz. So kam es in Berlin in diesem Jahr u.a. zu den Deutschlandpremieren von Régis Hubys Projekt "Equal Crossing" und der französisch-türkischen Band "Auditive Connection.
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 12. Oktober / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
"Nachtfahrten" - das neue Album des Pianisten Michael Wollny
Der Pianist Michael Wollny gehört seit einigen Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Jazzmusikern. Für sein letztes Album "Weltentraum" erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter gleich dreimal den ECHO JAZZ, zudem füllt er mittlerweile große Konzerthallen. Mit seinem aktuellen Trio mit dem Bassisten Christian Weber und dem Schlagzeuger Eric Schaefer begibt sich Michael Wollny nun auf "Nachtfahrten".
Autorin: Ilka Lorenzen
Dienstag, 13. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Ein großer Innovator live in Paris: der Saxofonist Steve Coleman mit seinen zahlreichen Bands
Steve Coleman hatte 1995 im Pariser Club "Hot Brass" eine Carte Blanche und konnte gleich drei verschiedene Projekte innerhalb einer Woche vorstellen: Die Band "The mystic rhythm society" mit einer Mischung aus amerikanisch und indisch-stämmigen Musikern, darunter ein damals noch ziemlich unbekannter Vijay Iyer am Klavier. Zwei Tage später stand dann die die Jazz-Rap-Band "Metrics" auf der Bühne und danach Colemans langlebige künstlerische Konstante, die Band "Five Elements".
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 19. Oktober / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Die Renaissance des Bassisten und Cellisten Oscar Pettiford
Der viel zu früh verstorbene Bassist und Cellist Oscar Pettiford (1922-1960) gilt bis heute als einflussreicher Musiker und geistiger Vater nachfolgender Generationen. Dennoch gerät er hin und wieder ein wenig in Vergessenheit. Aktuell gibt es allerdings eine kleine Oscar Pettiford-Renaissance, belegt durch Wiederveröffentlichungen früherer Aufnahmen und durch aktuelle Auseinandersetzungen mit seiner Musik. So hat zum Beispiel gerade der Cellist Erik Friedlander sein neues Album "Oscalypso" dezidiert Oscar Pettiford gewidmet.
Autor: Jan Tengeler
Montag, 19. Oktober / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Jazzbaltica 2015: China Moses & Band (Aufzeichnung vom 04.07.2015)
Die amerikanische Jazz-Sängerin China Moses.
Die amerikanische Jazz-Sängerin China Moses. © China Moses
"Um Jazz zu singen, braucht man Selbstvertrauen, und man muss seine Gefühle kennen." Die Sängerin China Moses hatte lange Zeit Angst ein Jazz-Album aufzunehmen, nicht zuletzt, um den Vergleichen mit ihrer berühmten Mutter Dee Dee Bridgewater aus dem Weg zu gehen. Diese Zeiten sind glücklicherweise seit ein paar Jahren vorbei. Und siehe da: China Moses muss sich keinesfalls verstecken. Sie hat eine kräftige, ausdrucksstrake Stimme und eine überzeugende Live-Präsenz, wie sie beim diesjährigen Festival "Jazzbaltica" einmal mehr unterstreichen konnte.
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 20. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Jazz goes Klassik: die neuen Alben von Pablo Held und Olivia Trummer
Duke Ellington, Bill Evans und das Modern Jazz Quartett - sie alle haben sich irgendwann in ihrer Karriere auch klassische Kompositionen vorgenommen. Von Komponisten wie Bach, Chopin, Granados oder Tschaikowski. Nicht alles davon waren – um es vorsichtig auszudrücken – künstlerische Höhepunkte. Was Jazzmusiker der Gegenwart nicht davon abhält immer mal wieder ihr Glück zu versuchen. Aktuelle Beispiele in Deutschland sind Pablo Held und Olivia Trummer.
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 26. Oktober / Tonart Jazz , 11:35 Uhr
Die "Schlange" im Jazz: Michel Godard bringt das "Serpent" zum Swingen
Michael Godard spielt ein Instrument, dass im Jazz bis heute eine Nebenrolle spielt: die Tuba. Godard hat damit schon mit zahlreihen europäischen und amerikanischen Jazzmusiker zusammengespielt und etliche eigene Platten herausgebracht. Seit langem fasziniert ihn neben dem Jazz aber auch die Renaissance Musik - und greift auf seinem neuen Album zu einem Instrument dieser Zeit: zum Serpent. Dazu präsentiert Godard auf seinem neuen Album Musiker, die normalerweise "Alte Musik" spielen, die sich aber hier mit modernen Jazzkompositionen auseinandersetzen.
Autor: Johannes Kaiser
Dienstag, 27. Oktober / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Cecile McLorin Salvant  
Cecile McLorin Salvant © John Abbott
Ausblick auf das Jazzfest Berlin 2015 (5.-8.Nov.) mit Musik u.a. von Cecile McLorin Salvant, Charles Lloyd, Ambrose Akinmusire und Julia Kadel.
Moderation: Manuela Krause