Highlights

Jazz im April

Die "First Lady of Jazz" Ella Fitzgerald trägt auf dem Münchener "Bal Pare" im Januar 1967 einige ihrer Songs vor.
Die "First Lady of Jazz" Ella Fitzgerald trägt auf dem Münchener "Bal Pare" im Januar 1967 einige ihrer Songs vor. © picture-alliance / Herold
Von Matthias Wegner  · 01.04.2017
Auch im April sind die Jazzsendungen bei uns wieder voller musikalischer Höhepunkte. Die bedeutende Sängerin Ella Fitzgerald wäre in diesem Monat 100 Jahre alt geworden und wird entsprechend gewürdigt. Zudem gibt es Live-Übertragungen von der Jazzahead! in Bremen und es kommen zahlreiche Studiogäste zu Wort, unter ihnen die Sängerin Natalia Mateo und der Trompeter Sebastian Studnitzky.
Montag, 03. April / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Der faszinierende Klangkosmos des Bassisten Tim Levebre
Es ist unmöglich, den Bassisten Tim Lefebvre in eine musikalische Schublade zu stecken. Sein Klangspektrum erstreckt sich von Jazz und Funk über Rock und Blues bis hin zu Elektronika und Drum’n’Bass. Er ist ein gleichermaßen gefragter Studio- wie Live-Musiker und spielte bereits mit großen Namen verschiedenster Genres wie David Bowie, Sting, Elvis Costello, Mark Guiliana und Till Brönner. Derzeit ist er als festes Mitglied mit der Tedeschi Trucks Band auf Tour. Wie gehen all diese Dinge zusammen? Wie flexibel kann man sein und dennoch eine eigene Handschrift hinterlassen?
Autor: Ruben Kalus
Montag, 03. April / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Unaufgeregte musikalische Schönheit beim Pori Jazz Festival (Finnland)
Die finnische Sängerin Nina Mya
Die finnische Sängerin Nina Mya© Nina Mya
Es ist schon lange keine Geheimnis mehr: die Jazzszene in Finnland ist sehr vital und unglaublich vielseitig. Eine der großen Konstanten in der heimischen Konzertlandschaft ist seit über 50 Jahren das "Pori Jazz-Festival" im Südwesten des Landes. Dort treten bis heute viele internationale Musikerpersönlichkeiten auf, aber auch die nationale Szene viel Platz eingeräumt. Bei der letzten Festival-Ausgabe im Juli 2016 lieferten vor allem die Sängerin Nina Mya mit ihrer Band und der finnische Pianist Kari Ikonen mit seinem Trio "Ikonostasis" beeindruckende Konzerte ab.
Nina Mya & Band:
Nina Mya,Gesang
Jukka Eskola, Trompete
Petri Puolitaival, Saxofon
Henri Mäntylä, Klavier
Jori Huhtala, Bass
Tuomas Timonen, Schlagzeug
Abdissa Assefa, Perkussion
Ikonostasis:
Kari Ikonen, Klavier
Ra-Kalam Bob Moses, Schlagzeug
Mathias Eick, Trompete

Pori Jazz Festival 2016 (Finnland)
Aufzeichnung vom 14./15.07.2016
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 04. April / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Höhepunkte vom WDR 3 Jazzfest in Gütersloh 2017
u.a. mit Florian Weber & Dogma Chamber Orchestra, NDR Bigband & Niels Klein, Steffen Schorn, Roger Hanschel, Raschèr Saxophone Quartet;
Moderation: Lothar Jänichen
Mittwoch, 05. April / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Sinnlichkeit und Intensität: Die Sängerin Natalia Mateo
Matalia Mateo
Die Sängerin Natalia Mateo© Jörg Grosse Geldermann
Die Sängerin Natalia Mateo hat in den letzten beiden Jahren einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Ihr Debüt-Album für das Label ACT im Jahr 2015 bekam hervorragende Kritiken und wurde später auch mit einem JAZZECHO ausgezeichnet. Nun gilt es darauf aufzubauen. Natalia Mateo macht das mit viel Sinnlichkeit und Intensität. Ihr neues Werk "De Profundis" scheint noch persönlicher zu sein. Dazu passt auch, dass Mateo rund die Hälfte aller Stücke in der Sprache ihres Heimatlandes Polen singt.
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 10. April / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Die vielen Gesichter des brasilianisch geprägten Jazz
Die Pianistin und Sängerin Eliane Elias
Die Pianistin und Sängerin Eliane Elias© Daniel Azoulay
Der Jazz holt sich seit Jahrzehnten von überall her seine Inspirationsquellen, auch in der brasilianischen Musik. Anhand aktueller Veröffentlichungen mit brasilianisch geprägtem Jazz (u.a. von Eliane Elias, Viviane de Farias, Matthias Schriefl, Sylvia Vrethammar) gibt Jan Tengeler einen Überblick über die vielen Möglichkeiten, die dieses Genre bietet und bezieht dabei auch Experimente und legendäre Aufnahmen von Leuten wie Airto Moreira und die Band "Return to Forever" mit ein.
Autor: Jan Tengeler
Dienstag, 11. April / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Minimalismus statt Dynamik - Klangfarben im aktuellen Jazz
Das Lucia Cadotsch Trio
Das Lucia Cadotsch Trio© Michael Jungblut
Strenge Strukturen, eine ansteigende Dynamik bis zum Höhepunkt, das Ausbrechen aus der Form im Solo, um sich dann wieder in der Struktur zu treffen - eine weit verbreitete und häufig angewandte Formel im Jazz. In den letzten Jahren hört man jedoch zunehmend Bands und Formationen, die auf dieses Schema verzichten. Stattdessen wird am Gesamtklang einer Gruppe gefeilt. Im Vordergrund steht eine Reduktion auf das Wesentliche. Auch Elemente der Minimal Music, wie stetige, hypnotische Wiederholungen und Polymetrik, das Nebeneinander und die Gleichzeitigkeit verschiedener Rhythmen tauchen im aktuellen Jazz verstärkt auf. Mit Musik u.a. von Mette Henriette, Nik Bärtsch, Eve Risser's White Desert Orchestra, Lammel, Lauer & Bornstein und Lucia Cadotsch.
Moderation: Manuela Krause
Montag, 16. April / In Concert, 01:05 – 06:55 Uhr
Höhepunkte bedeutender Jazzfestivals
Mette Henriette
Die norwegische Musikerin Mette Henriette© Anton Corbijn
Jazzfest Berlin
Aufzeichnung vom 03.11.2016
Mette Henriette Ensemble
Jazztage Leipzig
Aufzeichnung vom 01.10.2016
The Bad Plus
Montreux Jazz Festival
Aufzeichnung vom 13.07.2016
Ernest Ranglin and Friends
Jazzfest Berlin
Aufzeichnung vom 04.11.2016
Joshua Redman / Brad Mehldau
Jazzfestival Frankfurt am Main
Aufzeichnung vom 26.10.2016
Chucho Valdes-Joe Lovano Quintet
X-Jazz Berlin
Aufzeichnung vom 07.05.2016
Matthew Halsall & The Gondwana Orchestra
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 17. April / Musik im Gespräch , 13:00 – 17:00 Uhr
Die Königin des Jazzgesangs: Zum 100. Geburtstag von Ella Fitzgerald
Die "First Lady of Jazz" bei ihrem Konzert in der Hamburger Ernst-Merck-Halle am 18. Februar 1954 mit der Jazz-Formation "Jazz at the Philharmonic". Ella Fitzgerald wurde am 25. April 1918 geboren und ist am 15. Juni 1996 gestorben.
Ella Fitzgerald 1954 bei einem Konzert in Hamburg© picture alliance / dpa
100 Jahre Jazz werden – bezogen auf die erste Plattenveröffentlichung – in diesem Jahr gefeiert. Dazu passt hervorragend, dass auch Ella Fitzgerald, die "Königin des Jazzgesanges", wie sie oft genannt wurde, im April 100 Jahre alt geworden wäre. Ella hat ein riesiges Werk hinterlassen, das sich immer wieder neu erschließen lässt. Dazu gibt es rare Aufnahmen aus den RIAS-Archiven und Ausschnitte aus früheren Interviews.
Gäste:
Stefan Wuthe, Swing-Experte und Buchautor
Ruth Hohmann, Sängerin
Michael Schiefel, Sänger
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 18. April / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Der Pianist Sebastian Sternal im Gespräch
Sebastian Sternal
Das Trio des Pianisten Sebastian Sternal (Bildmitte)© Stefanie Marcus
Nach den Erfolgen seiner "Sternal Symphonic Societ"» konzentriert sich der Pianist und Komponist Sebastian Sternal nun wieder auf das kleinere Format, auf das klassische Piano-Trio. Und das im transatlantischen Format. Denn mit dem 51jährigen Bassisten Larry Grenadier hat er nicht nur einen Kalifornier in seinem Trio, sondern auch einen Musiker, der in den Trios von des Pianisten Brad Mehldau und des Gitarristen Pat Metheny Sounds und Grooves geschaffen hat, zu denen der deutsche Pianist eine emotionale Verbindung gespürt hat. Mit dem ECHO-ausgezeichneten Schlagzeuger Jonas Burgwinkel, hat Sternal in der Vergangenheit schon mehrfach zusammengearbeitet. Nach den orchestralen von Spätromantik inspirierten Klangfarben der Society hatte ich ein Album vor Augen, das eine eher rhythmisch-körperliche Haltung zeigt," beschreibt der Pianist und Komponist das Konzept. Und: "Es geht um Melodien, die Energie in der Musik und um Swing, natürlich mit einer modernen Ästhetik, nicht unbedingt im traditionellen Sinn."
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 24. April / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Monteverdi in Jazz übersetzt
Beirach Huebner
Aktuelle Monteverdi-Interpreten: Richie Beirach und Gregor Hübner© Laura Carbone
Dass Jazzmusiker klassische Musik schätzen, ist bekannt. Immer wieder kommt es vor, dass sie diese als Anregung für eigene Variationen nehmen. Das gilt auch für die Musik des italienischen Komponisten Claudio Monteverdi. Aktuell haben sich unter anderem der amerikanische Pianist Richie Beirach und der deutsche Geiger Gregor Hübner ihren eigenen Reim auf Monteverdi-Kompositionen gemacht. Bisweilen weitgehend werkgetreu, bisweilen frei, manchmal erfrischend neu.
Autor: Johannes Kaiser
Dienstag, 25. April / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Confrontations & Explanations, Vol.1: Sebastian Studnitzky
Studnitzky
Der Trompeter und Festivalmacher Sebastian Studnitzky© Sevi Tsoni
Andreas Müller beginnt in der Tonart Jazz eine neue Serie, in der Musikerinnen und Musiker mit einer Platte konfrontiert werden und erklären sollen, was darauf passiert. Zum Auftakt ist der Berliner Trompeter Sebastian Studnitzky zu Gast. Es wird um ein eher unbekanntes Album eines sehr bedeutenden Trompeters gehen. In der Sendung gibt es zudem einen ausführlichen Ausblick auf das Anfang Mai startende X-Jazz Festival in Berlin, dessen künstlerischer Leiter Sebastian Studnitzky ist.
Moderation: Andreas Müller
Freitag, den 28.April / Konzert, 20:03 – 22:30 Uhr
Live von der Jazzahead! : Der Pianist Iiro Rantala & Orchester
Iiro Rantala
Der finnische Pianist Iiro Rantala© Gregor Hohenberg
Finnland ist das Gastland der diesjährigen Jazzahead! in Bremen. Eine gute Entscheidung, denn Finnland hat eine unglaublich vitale Szene und bringt immer wieder neue Talente zum Vorschein. Zu den großen Konstanten zählt seit vielen Jahren der Pianist Iiro Rantala, der dank seines deutschen Labels ACT auch hierzulande sehr bekannt geworden ist.
Iiro Rantala ist nicht nur im Jazz, sondern auch in der Klassik zu Hause. Er studierte Jazzpiano in Helsinki, klassisches Piano hingegen dort, von wo eigentlich der Jazz herkommt: in den USA. Zum ersten Mal wird er seinem deutschen Publikum einige seiner Stücke mit Orchesterbegleitung vorstellen und im Gegenzug ein Klavierkonzert von Mozart geben.
Jazzahead! Live aus der Glocke, Bremen
Iiro Rantala, Klavier
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Florian Donderer, Violine und Leitung
In der Pause:
Höhepunkte der "Finnish Night" vom 27.04.2017
Moderation: Andreas Müller und Matthias Wegner
Samstag, den 29.April / Konzert, 21:35 – 23:00 Uhr
Live aus Bremen von der Jazzahead!: Dee Alexander Quartet
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Die Jazzsängerin Dee Alexander © Peter Purgar
Dee Alexander gilt in Europa noch immer als Geheimtipp. Die Sängerin wuchs in Chicago auf und orientierte sich zunächst an berühmten Kolleginnen wie Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und Billie Holiday bis sie nach und nach ihre eigene Persönlichkeit immer stärker zum Ausdruck bringen konnte. Dee Alexander ist eine variantenreiche Sängerin, deren Spektrum zwar viele Genres der afroamerikanischen Musiktradition abdeckt, die aber unverkennbar vor allem im Jazz zu Hause ist.
Dee Alexander Quartet:
Dee Alexander, Gesang
Miguel De La Cerna, Klavier
Junius Paul, Bass
Ernie Adams, Schlagzeug
Höhepunkte von der German Jazz Expo
mit Musik u.a. von Eva Klesse und Timo Vollbrecht
Moderation: Andreas Müller und Matthias Wegner