Griechischer Psychothriller

Von der Wut gepackt

Szene aus dem Film "A Blast - Ausbruch".
Szene aus dem Film "A Blast - Ausbruch" © Real Fiction Filme
Von Anke Leweke · 15.04.2015
In seinem Film "A Blast" folgt der griechische Regisseur Syllas Tzoumerkas einer Frau, die aus ihrem Leben ausbricht - und ihrer Wut freien Lauf lässt. Ein Thriller, der ein persönliches Schicksal mit politischen Umständen verbindet.
Manchmal wirft ein Film den Zuschauer mitten ins Geschehen. Man wird zum Beteiligten, versucht sich langsam den Überblick zu verschaffen, die Figuren zu verstehen. Und die Heldin von "A Blast" wirft etliche Rätsel auf. Zunächst sieht man sie boxen, man spürt ihre Energie, aber auch eine Wut. Meistens läuft MarIa mit hochgezogenen Schultern durch die Gegend, als sei sie permanent in Kampfesstellung. Doch gegen wen kämpft sie, wer sind ihre Feinde? Von wem bekommt sie Geld überwiesen? Und welchen Auftrag muss sie dafür erledigen? Wohin fährt sie mit ihren drei Kindern? Wann wird sie ihren Mann wiedersehen, der auf einem Schiff arbeitet?
"A Blast" funktioniert wie ein Krimi, springt dabei zwischen den Zeiten hin und her. Es ist ein Psychothriller, der einer Frau folgt, die aus ihrem bisherigen Leben ausbricht, die getrieben und verunsichert ist. Gleichzeitig spielt "A Blast" vor dem Hintergrund der griechischen Finanzkrise. Ohne diese zum bestimmenden Thema zu machen, verbindet der Film ein persönliches Schicksal mit aktuellen politischen Umständen, indem er manche Einstellungen metaphorisch auflädt: Wer hat das Feuer gelegt, das zu Beginn des Films regelrecht wütet und eine abgebrannte Landschaft hinterlässt?

"A Blast - Ausbruch" von Syllas Tzoumerkas
Mit: Angeliki Papoulia, Vassilis Doganis, Maria Filini
Griechenland 2014, 83 Minuten