Griechenland

Tsipras spielt die russische Karte

Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras bei seiner ersten Kabinettssitzung.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras bei seiner ersten Kabinettssitzung © dpa / Pantelis Saitas
Michael Martens im Gespräch mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow · 28.01.2015
Bildet sich eine neue Allianz zwischen Griechenlands Premier Alexis Tsipras und Russlands Präsident Wladimir Putin? Der FAZ-Journalist Michael Martens hält das für möglich - und warnt vor einem Bruch in der bislang geschlossenen EU-Außenpolitik.
Nach dem Protest von Griechenlands neuem Premier Alexis Tsipras gegen eine Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland sieht FAZ-Korrespondent Michael Martens die gemeinsame europäische Außenpolitik in Gefahr. Der neue griechische Außenminister, Nikos Kotzias, habe schon in seiner ersten Ansprache betont, dass Griechenland seine aktive Rolle in Europa nicht aufgeben werde, sagte Martens im Deutschlandradio Kultur.
Politische und wirtschaftliche Beziehungen sind gut
Es gebe durchaus Anzeichen dafür, dass die neue griechische Regierung enger mit Russland zusammenarbeiten werde. "Wirtschaftlich sind die Beziehungen gut, russische Touristen gehören im Tourismussektor, der sich ja in letzter Zeit wieder erholt hat, zur größten Gruppe der Gäste", sagte Martens. Aber auch politisch gebe es Überschneidungen: "Russland setzt seit langem auf die Karte, anti-europäische Kräfte in EU-Staaten - ob das jetzt Anti-Europäer von links oder Anti-Europäer von rechts sind -, zu unterstützen." In der neuen Athener Koalition treffe man auf aus russischer Sicht passende Kandidaten.
Mehr zum Thema