Grenzgänger zwischen Orient und Okzident
Von Susanne Burg · 27.11.2008
Ausgerechnet ein Österreicher gilt als Martin Luther des Islam. Der Film "Der Weg nach Mekka - Die Reise des Muhammad Assad" porträtiert den als Leopold Weiß 1900 geborenen Grenzgänger zwischen Orient und Okzident. Muhamad Asad wirkte an der Gründung von Pakistan mit, war UN-Botschafter und schuf eine bekannte englische Koranübersetzung.
Die filmische Reise beginnt dort, wo Leopold Weiß 1900 geboren wurde, in Lemberg, am äußersten Rand der k.u.k.-Monarchie, der heutigen Ukraine. Der Jüdische Historiker Samuel Honigsman irrt durch das Museum der Religionen und fragt sich: Ist Leopold Weiß alias Muhammad Asad, nun in der islamischen oder der jüdischen Abteilung zu finden?
" Regisseur: Wo sollte er sein? "
Er gehört zum Judentum, antwortet Honigsman dem Regisseur.
Der Film ist das Porträt einer Brückenfigur, eines Grenzgängers und Diplomaten: Muhamad Asad hat an der Gründung von Pakistan mitgewirkt, war UN-Botschafter, und seine englische Koranübersetzung, an der er 17 Jahre lang gearbeitet hat, ist weithin anerkannt. Georg Misch ist Asad nachgereist, über Wien nach Dschidda bis nach Tanger, New York und Andalusien. Auch in Palästina macht er Halt und trifft den israelischen Demographen Arnon Soffer.
" War er eine Persönlichkeit, ein Vorbild, dem wir folgen sollten oder war das Ganze nur eine Anekdote? Ich glaube, es war eine Randnotiz. Solche Leute können die Welt niemals verändern. Er war sehr naiv. "
Aufgeklärte Muslime sehen das anders. Als ein Geschenk Europas an den Islam bezeichnet ihn ein saudischer Intellektueller. Aber immer hatte Muhamad Asad mit Kleingeisterei und religiöser Intoleranz zu kämpfen. Wie tief die Gräben noch heute sind, zeigt die letzte Szene, als Asads langjähriger Assistent und ein Imam sich darüber streiten, wie Asads Grab ordnungsgemäß auszusehen habe.
Armer Kerl, sagt der Assistent am Ende, als er alleine ist, in Richtung Grab. Selbst auf dem Friedhof hat man noch mit diesen Fundamentalisten zu tun.
Das Gespräch zum Thema mit dem Regisseur des Films Georg Misch können Sie mindestens bis zum 27.4.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
" Regisseur: Wo sollte er sein? "
Er gehört zum Judentum, antwortet Honigsman dem Regisseur.
Der Film ist das Porträt einer Brückenfigur, eines Grenzgängers und Diplomaten: Muhamad Asad hat an der Gründung von Pakistan mitgewirkt, war UN-Botschafter, und seine englische Koranübersetzung, an der er 17 Jahre lang gearbeitet hat, ist weithin anerkannt. Georg Misch ist Asad nachgereist, über Wien nach Dschidda bis nach Tanger, New York und Andalusien. Auch in Palästina macht er Halt und trifft den israelischen Demographen Arnon Soffer.
" War er eine Persönlichkeit, ein Vorbild, dem wir folgen sollten oder war das Ganze nur eine Anekdote? Ich glaube, es war eine Randnotiz. Solche Leute können die Welt niemals verändern. Er war sehr naiv. "
Aufgeklärte Muslime sehen das anders. Als ein Geschenk Europas an den Islam bezeichnet ihn ein saudischer Intellektueller. Aber immer hatte Muhamad Asad mit Kleingeisterei und religiöser Intoleranz zu kämpfen. Wie tief die Gräben noch heute sind, zeigt die letzte Szene, als Asads langjähriger Assistent und ein Imam sich darüber streiten, wie Asads Grab ordnungsgemäß auszusehen habe.
Armer Kerl, sagt der Assistent am Ende, als er alleine ist, in Richtung Grab. Selbst auf dem Friedhof hat man noch mit diesen Fundamentalisten zu tun.
Das Gespräch zum Thema mit dem Regisseur des Films Georg Misch können Sie mindestens bis zum 27.4.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.