Gospel

Lieber spät als nie

Von Carsten Rochow · 04.02.2014
Er ist über 80, doch erst jetzt erscheint sein Debütalbum: Leo Welch ist ein Mann des Blues. Doch irgendwann begann er, in Kirchen aufzutreten - und fügte seiner Musik einfach Gospel hinzu.
Seit Jahrzehnten spielt der Musiker Leo Welch aus Mississippi bei Gottesdiensten seinen Gospel-Blues. Gerade ist sein Debütalbum Sabougla Voices erschienen. Das wird aber auch Zeit, immerhin ist Leo Welch schon 81.
Leo Welch wurde 1932 in Sabougla, Mississippi geboren und lebt auch heute noch in dieser Gegend. Mit vier Brüdern und sieben Schwestern ist er aufgewachsen. Zur Musik kam er durch einen Cousin, der eine Gitarre hatte. Welch sagt von sich selbst, er sei ein Mann des Blues - „im Blues geboren“.
Dem Blues etwas Gospel hinzugefügt
Doch irgendwann ist sein Stil aus der Mode geraten, und es wurde schwieriger Auftritte zu bekommen. Also hat Welch angefangen in Kirchen bei Gottesdiensten zu spielen. Seinem Blues hatte er nur noch etwas Gospel hinzufügt. Aus dem geschützten Raum der Kirche ist selten etwas von Welchs mitreißender Art nach außen gedrungen. Und so hat Welch jahrzehntelang sonntags seinen energetischen Gospel-Blues gespielt, unbeachtet von einer größeren Öffentlichkeit.
Das soll sich jetzt ändern. Er hat eine Plattenfirma in Oxford, Mississippi angerufen, wurde zum Vorsingen eingeladen und hat direkt danach einen Plattenvertrag unterschrieben. „Ich glaube an Gott, aber der Blues ist auch lebensecht“, sagt der 81-jährige Musiker und: Blues fühle sich wie Gospel an, nur das es keine Bibel gäbe. Bei Leo Welch kommt beides zusammen, der Blues aus seiner Gitarre und Gospel aus seiner Kehle. Ehrlich, authentisch und von ganzem Herzen. Man fühlt sich direkt in die dynamischen Gottesdienste im US-amerikanischen Süden versetzt. Ab sofort zu hören auf seinem Debütalbum Sabougla Voices.
Label: Fat Possum