Glücksatlas 2015

"Geld macht nur bis zu einem bestimmten Grad glücklich"

Grundschulkinder und die Schulleiterin singen und bewegen ihre Arme.
Grundschüler im brandenburgischen Golzow: Brandenburg hat sich auf dem Glücksatals verbessert: vom 19. auf den 17. Platz © picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Karlheinz Ruckriegel im Gespräch mit Marianne Allweiss und André Hatting · 25.11.2015
Die Menschen in Ostdeutschland sind nach wie vor unglücklicher als im Westen: Das zeigt der Glücksatlas 2015. Doch es gibt einen Lichtblick: Der Unterschied ist nicht mehr ganz so dramatisch. Der Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel erklärt, warum.
Langsam, ganz langsam scheint es mit den neuen Bundesländern in Sachen Lebenszufriedenheit aufwärts zu gehen. Das liege vor allem am Rückgang der Arbeitslosigkeit, sagt Karlheinz Ruckriegel. Schließlich sei Arbeit wichtig für unser Leben. Jeder brauche etwas, das er für sinnvoll halte.
Schleswig-Holstein nimmt den ersten Platz auf dem von der Deutschen Post in Auftrag gegebenen Glücksatlas ein - ein Bundesland, das nicht gerade durch übermäßigen Wohlstand gekennzeichnet ist. Geld sei auch nicht entscheidend, so Wirtschaftswissenschaftler Ruckriegel:
"Geld macht nur bis zu einem bestimmten Grad glücklich. Wenn die materiellen Grundbedürfnisse befriedigt sind, dann ist es so, dass Mehreinkommen kaum etwas bringt, denn wir gewöhnen uns dann einfach an das Mehr und passen unsere Ansprüche nach oben an."
Wer sich unrealistische Ziele setzt, kommt nicht sehr weit
Das Verständnis von Glück sei überall auf der Welt dasselbe. Wie wir uns fühlen, sei entscheidend für unser Leben. Es komme einerseits auf das "emotionale Wohlbefinden" an - das Verhältnis zwischen positiven und negativen Gefühlen im Tagesdurchschnitt. Zum anderen sei das "kognitive Wohlbefinden" wichtig: "Wie zufrieden bin ich alles zusammengenommen in meinem Leben, gemessen an meinen vielen Wünschen und Erwartungen? Da kommt es darauf an, welche Ziele man sich setzt. Wenn man sich unrealistische Ziele setzt, kommt man natürlich auch nicht sehr weit."
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