"Globaler Markt braucht globale Regulierung"

23.01.2008
Der Volkswirt der Abteilung Globalisierung und Entwicklungsstrategien bei der UNCTAD, Heiner Flassbeck, hat im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Krise an den weltweiten Finanzmärkten eine stärkere Aufsicht durch die Politik gefordert.
Weltweit lasse die Politik die Märkte laufen und weiterhin sei der Glaube an die Weisheit der Märkte weit verbreitet, sagte Flassbeck von UNCTAD (UN Conference on Trade and Development). Der Volkswirt forderte eine Weltfinanzordnung, aber auch ein europaweites Engagement der Politik.

Wörtlich sagte Flassbeck: "Das ist das, was fehlt. Wir müssen hier mehr tun, wir müssen hier vorbeugend eingreifen und nicht erst, wenn das Kind im Brunnen liegt, die Feuerwehr holen."

Gleichzeitig warnte Flassbeck vor einer möglichen Ausweitung der Krise an den weltweiten Finanzmärkten. "Diese Krise, die wir jetzt erleben - gestern und vorgestern - wenn die sich weiter fortsetzt, dann werden wir sehen, dass noch viel mehr Regierungen und Zentralbanken massiv eingreifen müssen."

Die USA habe schon pragmatisch reagiert, Europa halte sich wieder zurück und tue so, als sei es nicht betroffen. Dies stimme jedoch nicht. "Dass in Deutschland eine Rezession ausgeschlossen ist, ist ein Märchen, das von vielen gepflegt wird." Man werde sehen, dass sich Rezessionsgefahren bald konkretisierten und dürfe deshalb jetzt nicht wegschauen.

"Ich fürchte, wenn wir das noch ein paar Mal machen, wird das auch für uns ganz böse ausgehen", sagte Heiner Flassbeck, Volkswirt bei der UNCTAD.