Gleichberechtigung im Pop-Geschäft

Feministinnen, die mit dem Po wackeln

Nicki Minaj
Poppig-bunt und viel Sex: die 32-jährige US-Amerikanerin Nicki Minaj auf der Bühne © dpa / picture alliance / Ferdy Damman
Vivian Perkovic im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 20.03.2015
Feminismus und "Sex Sells" - eine wilde Mischung: Künstlerinnen wie Nicki Minaj zelebrieren ihre Weiblichkeit, indem sie sich als Sex-Objekte darstellen. Guter Schachzug oder ziemlich dumm?
2014 war, laut Time-Magazin, das "Jahr des Pop-Feminismus". In nie gekannter Manier haben Frauen die Charts dominiert. Beyoncé proklamierte den Feminismus und auch Männer wie Pharrell Williams bekannten sich, Feministen zu sein.
Aber was hat der Erfolg dieser Frauen mit Feminismus zu tun? Es ist doch eigentlich so, dass diese Region der Pop-Ökonomie zum allergrößten Teil nach der Sex-Sells-Logik verläuft. Aufmerksamkeit und virale Verbreitung kommen durch sexualisierte Darstellung. Diesen Widerspruch treibt die afroamerikanische Hip-Hop-Pop-Künstlerin Nicki Minaj auf die Spitze.
Extrem erotisiert-sexualisiert, gleichzeitig ironisch, wechselt sie zwischen Macht und Unterwerfung munter innerhalb eines Songs. Was ist dran an der aktuellen Diskussion um Pop-Feminismus? Das fragen wir die Musikjournalistin Vivian Perkovic.