Gewalt-Schund-Movie blödester Primitiv-Machart

25.08.2010
Hollywood-Schwachsinn: Die Action-Veteranen Stallone, Schwarzenegger und Bruce Willis stellen sich gemeinsam vor die Kamera und produzieren in "The Expendables" Leichenberge für die vermeintlich "gerechte" Sache.
"The Expendables" bedeutet übersetzt soviel wie "Die Verzichtbaren” beziehungsweise "Jemand, der geopfert werden kann, um ein militärisches Ziel zu erreichen" (Presseheft). Auf die hier hätte man gerne verzichtet. Der inzwischen 64-jährige Ex-"Rambo" und zigfache "Rocky", der hin und wieder auch mal ganz passable Charakter-Typen "hinkriegte" ("Cop Land"/1997; "Rocky Balboa"/2006), in seiner Meistens-Figur - als ewiger Hau -Drauf-Mucki-Fatzke und hirnloser, schießwütiger Dummbazi.

"Das Einzige, was sie im Leben kennen, ist der Kampf. Der einzige Mensch, dem sie vertrauen, sind Sie selbst" (Presseheft). Barney Ross (Stallone) und seine coolen fünf Gefährten, allesamt Spezis in Sachen Messerwurf, Nahkampf, Sprengstoff, Feuerwaffen und Scharfschießen. Wieder einmal werden sie gerufen. Es gilt, in einem südamerikanischen Inselstaat, Vilena, den fiesen Diktator "auszulöschen". Und die armen, geknechteten Menschen von einem Satan zu befreien.

Natürlich betreibt ihr Auftraggeber ein doppeltes, fieses Spiel mit ihnen, aber das ist für die "Gang" kein Problem. Es wird so ziemlich jeder abgemurkst, der nicht "ihrer Meinung" ist. Damit auch deutlich wird, dass hinter jeder harten männlichen Schale auch ein "weich Kern" steckt, darf die rebellische wie nette Tochter des miesen Herrschers mit herumwuseln. Hasta la vista-Schweinebacken.

Apropos: Bruce Willis taucht hier für rund drei Minuten auf, ebenso ganz kurz auch Arnold Schwarzenegger, gegenwärtig bekanntlich der 38. Gouverneur des defizitären Bundesstaats Kalifornien. Willis ironisch über Arnold: Der hat keine Zeit zum Mitmachen, der will Präsident werden. Der einzige Gag: Selten so gelacht.

Die Werbung meint, dies hier ziele auf die "handgemachten" 80er-Jahre Action-Kracher à la "Stirb langsam" oder eben die toughen Arnold-"Terminator"-Gigs. Wo Kerle noch Kerle waren, in "Selbst ist der Mann"-Manier agierten und keine digitale Computer-Verstärkung benötigten. Denkste.
"The Expendables" ist ein Gewalt-Schund-Movie blödester Primitiv-Machart. In dem die "gerechte Seite" mit genauso viel Brutalität und Gemetzel auftritt wie der übermächtige Schurken-Gegner. Der auch immer brav seine roten Mützchen trägt, damit man auch erkennt, wer hier massenhaft "gerechterweise" massakriert wird.

Wenn nicht kurz mal Pause gemacht und pseudosinnig palavert wird (Mickey Rourke im "The-Wrestler"-Tattoo-Outfit als grüblerischer Waffenhändler-Exot), werden Explosionen zuhauf zelebriert, Menschenleiber gefoltert, zerfetzt, erstochen, zerschnitten; werden "Zielobjekte" ausgelöscht, brennt andauernd die Baller-Luft.

Natürlich bleiben die Kumpels beinahe unverletzt, drumherum stapeln sich Leichenberge. Während der norwegische Seitenwechsler-Verräter, der "komplizierte" Gunnar, als Freund-Feind-Wieder-Freund reumütig in ihre Reihen zurückkehrt. Gespielt wird er übrigens von Dolph Lundgren, der als russischer Vieh-Boxer Ivan Drago vor 25 Jahren in "Rocky IV" gegen Stallone im Ring antrat.

Ansonsten hauen, schießen, stechen, kloppen noch die Promi-Akteure Jason Statham ("The Transporter") und Jet Li ("War") kräftig mit. Während der Julia-Roberts-Bruder Eric Roberts mal wieder auf "ganz besonders dumm und dämlich-gemein-lächerlich" getrimmt wurde. Voll doof. "The Expendables" ist gewalt-perverser Hollywood-Schwachsinn.

USA 2010. Regie: Sylvester Stallone. Hauptdarsteller: Sylvester Stallone, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Eric Roberts, Randy Couture, Mickey Rourke, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis. Länge: 100 Minuten

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