Geschichten aus den Bundesländern

Echte und politische Maulwürfe

Europäischer Maulwurf (Talpa europaea), schaut aus einem Maulwurfshügel auf einem Fussballplatz.
Von echten und politischen Maulwürfen wird die Rede sein. © imago
Von Johannes Kulms, Maximilian Klein, Klaus Nothnagel, Tobias Krone · 29.07.2016
Echte Maulwürfe untergraben einen Fußballrasen, politische Maulwürfe untergraben den demokratischen Boden, wir interpretieren das Verlieren neu und in Bayern lebt die Goldsucherzunft wieder auf.
Noppen für die Demokratie? - Wie wir mit politischen Maulwürfen umgehen sollten
Von Johannes Kulms
Das Land ist überzogen von populistischen Häufchen und der demokratische Boden auf dem wir stehen ist so untergraben, dass der Einsturz nur eine Frage der Zeit ist. Wo soll das alles enden?
Freiwillige des TSV Altenholz, die den Maulwurfgraben ausheben. 
Freiwillige des TSV Altenholz, die den Maulwurfgraben ausheben. © Deutschlandradio / Johannes Kulms
Einen Blick in die Zukunft ermöglicht ein Fußballplatz bei Kiel, der schon lange in der Hand von Maulwürfen ist. Aber die Fußballer geben ihr Terrain nicht auf und verbuddeln eine bissfeste Noppensperre rings um das Gelände. Unser Autor hat nachgesehen, ob wir politisch von Ihnen lernen können.
Noppenbahn, die in einen 60 Centimeter tiefen Graben um das Feld verlegt wird, um Schutz vor dem Maulwurf zu bieten.
Noppenbahn, die in einen 60 Centimeter tiefen Graben um das Feld verlegt wird, um Schutz vor dem Maulwurf zu bieten. © Deutschlandradio / Johannes Kulms
Schöner scheitern - Eine kurze Kultur des Verlierens
Von Maximilian Klein
Verlieren hat viele Gesichter. So richtig hübsch finden wir keines. In den vergangenen Wochen wurde viel verloren. La Mannschaft verlor gegen Les Bleus, David Cameron verlor gegen seine Bürger, Europa wird Großbritannien verlieren und nicht wenige, so scheint es, verlieren gerade den Verstand. Leider – und da wird es wirklich traurig – verloren viele Menschen ihr Leben durch Gewalt und manche Politiker verloren da jede Zurückhaltung und stellten Forderungen auf dem Rücken der Opfer. Sie sehen: es gibt am Ende dieses Monats gute Gründe, das Verlieren neu zu interpretieren.
Hoffnung für Mecklenburg-Vorpommern - Besser der Nandu als der Großstädter
Von Klaus Nothnagel
Menschen aus der Großstadt besiedeln Landstriche in Mecklenburg-Vorpommern, entwickeln Begeisterung für aussterbende Dörfer, suchen verzweifelt den Bioladen, bis sie ihn schließlich selber eröffnen und gehen damit bisweilen den Ureinwohnern auf die Nerven. Die wollen zwar lieber weg – das Land aber auch nicht unbedingt der invasiven Landlustclique aus dem Prenzlauer Berg überlassen. Doch Mecklenburg-Vorpommern und andere strukturschwache Landstriche können aufatmen. Die Zukunft gehört: dem Nandu!
Goldenes Bayern - Das weltbeste Bundesland im Rohstoffrausch
Von Tobias Krone
Bayern ist bekannt für seine Reichtümer: Seit Jahrzehnten schütten Unternehmen und auch Fußballspieler großzügig ihre Steuergelder über dem deutschen Süden aus. Um Neid zu vermeiden, gestatten die anderen Bundesländer den Bayern, sich als Nettozahler im Länderfinanzausgleich zu betätigen. Mehrere Milliarden Euro zahlte Bayern mehr, als es bekam. Die Bayern selbst stehen dieser eigenen Großzügigkeit mit gemischten Gefühlen gegenüber. Insofern verwundert es, dass im nordbayerischen Goldkronach die Goldsucherzunft wieder auflebt – und zwar mit Berauschten aus dem ganzen Land.
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