Geheimnisse der Kunstwelt

Das FBI auf der Spermaspur

Françoise Gilot und Pablo Picasso bei einer Ausstellung in Paris im Jahr 1948.
Rund um den Maler Pablo Picasso ranken sich bis heute viele Geschichten und Geheimnisse © AFP Photo
Thomas Girst im Gespräch mit Timo Grampes  · 18.11.2016
Eigentlich sollten Künstler sich ihre Geheimnisse nicht entlocken lassen, sagt der Buchautor und Kulturmanager Thomas Girst. In seinem Buch "100 Secrets of the Art World" lüftet er trotzdem einige.
Dass der Maler Pablo Picasso mit dem Kot seiner Tochter den Apfel eines Stilllebens gemalt haben soll, ist eines der vermeintlichen Geheimnisse der internationalen Kunstwelt, denen sich das Buch "100 Secrets oft he Art World" widmet. Die einzigartige Struktur und Ockerfarbe habe den Maler bei seinem Kind dazu angeregt, heißt es darin. "Es ist zumindest wichtig, zu wissen oder eine Ahnung davon zu haben, was alles - nicht nur seit Picasso, sondern auch schon tausend Jahre vorher – in Farben, in Pigmente ect. hineingemischt wurde und inwieweit so etwas auch Hommagen sein können", sagte der Herausgeber des Buches, Thomas Girst, im Deutschlandradio Kultur.

Collage für die Geliebte

Auch von dem Künstler Marcel Duchamp wisse man dank einer FBI-Untersuchung, dass er für eine Collage an seine Geliebte sein eigenes Sperma verwendet habe, sagte der Kulturmanager. "Das lässt dann doch Rückschlüsse zu auf gewisse Verbindungen zwischen Menschen untereinander." Es zeige etwas über das Verhältnis von Künstlern zu ihren Töchtern oder Geliebten.

Rat zur Zurückhaltung

Zusammen mit seinem Mitherausgeber Magnus Resch widmet sich Girst in seinem Buch vielen Geschichten, die angebliche Geheimnisse der Kunstwelt verraten. Sein Rat an die Künstler lautet dennoch, sich lieber zurückzunehmen und Geheimnisse zu bewahren. "Künstler sollten das nicht opfern auf dem Altar der ersten Einzelausstellung oder medialen Visibilität."

Thomas Girst und Magnus Resch, 100 Secrets of the Art World. Everything you always wanted to know about the arts but were afraid to ask, Walter Konig Verlag, 9,95 Euro.

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