Frl. Krise und Frau Freitag: "Gangster in der Aula"

Die lustigen Seiten des Schullebens

Schüler lernen im Geschichtsunterricht an einer Hauptschule in Arnsberg (Sauerland).
Der Klassenraum wird zum literarischen Ort: In den Büchern von Frl. Krise und Frau Freitag. © dpa / picture alliance / Fabian Stratenschulte
Frl. Krise und Frau Freitag im Gespräch mit Frank Meyer · 06.01.2016
Mit Schul-Krimis sind die unter Pseudonym schreibenden Pädagoginnen Frl. Krise und Frau Freitag bekannt geworden. Auch in ihrem neuen Buch zeigen sie Schule nicht nur als Problemfall: Mit Kindern und Jugendlichen sei es oft auch sehr lustig, sagt Frl. Krise.
Ein ganzes Lehrerkollegium wird von Bankräubern nach der Weihnachtsfeier als Geisel genommen. Davon erzählt das Buch "Gangster in der Aula", das zwei Lehrerinnen geschrieben haben: Unter ihren Pseudonymen – Frl. Krise und Frau Freitag. Das Bestseller-Duo schreibt unter falschem Namen, um sich Ärger mit ihren Schulen und Schülern zu ersparen.
Während dieser im Buch geschilderten Geiselnahme offenbaren sich bisher verborgene Seiten der Lehrer: Neid, Boshaftigkeit oder Geltungsdrang. In einer solchen Situation zeigten sich bei allen Menschen dunkle Seiten, sagte Frau Freitag im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Sie selber sei zwar sehr gerne Lehrerin, trage aber als Rollenfigur des Romans auch viele negative Züge:
"Ich bin die ganze Zeit recht ungehalten, weil ich aufgehört habe zu rauchen. Also hat auch Frau Freitag, meine Rollenfigur, aufgehört zu rauchen. Bei Frl. Krise kommt zutage, dass sie manchmal so Tester im Drogeriemarkt klaut."
Der Erfolg komischer Schulgeschichten
Der Erfolg komischer Schulgeschichten jenseits der Bücher des Bestseller-Duos erkläre sich aus der Realität des Schullebens, meinte die Ko-Autorin Frl. Krise:
"Es ist ein Feld, aus dem jahrzehntelang immer nur Schweres berichtet wurde, was alles schief geht und so weiter. Dann gab es eine Flut von Neuerungen in den Schulen. Aber das in der Schule auch Leben ist – auch lustiges Leben -, das wurde eigentlich nie berichtet. Und das haben wir dann mal gemacht."
Schule bestehe nicht immer nur aus Problemen, sagte die inzwischen pensionierte Frl. Krise. Sie habe den Lehrerberuf immer auch als "lustigen Beruf" empfunden – sonst hätte sie den Schulalltag gar nicht ausgehalten:
"Ich war 40 Jahre im Schuldienst. Ich konnte immer ein Stück neben mir stehen und auch die Situation beobachten. Und das wirklich oft sehr lustig. Mit Kindern und Jugendlichen zusammen zu sein, ist einfach lustig."
Frl.Krise und Frau Freitag ermitteln: Gangster in der Aula
Rowohlt Verlag, Reinbeck 2015
333 Seiten, 14,99 Euro
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