Freizügigkeit

Warum uns keine Armutszuwanderung droht

Fensterputzer, Arbeit, Arbeitsmarkt, Konjunktur
Ab Januar können Arbeitskräfte aus Rumänien und Bulgarien uneingeschränkt in Deutschland arbeiten. © dpa / pa / Kumm
30.12.2013
Die CSU warnt vor Armutszuwanderung aus Rumänien und Bulgarien. Die Migrationsexpertin Sabine Klinglmair sagt dagegen: Kommen werden vor allem hochqualifizierte Arbeitskräfte.
Die Migrationsexpertin Sabine Klinglmair vom International Center for Migration Policy Development in Wien hat Sorgen vor einer massiven Armutszuwanderung aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland gedämpft. Bei den bisherigen Erweiterungsrunden seien die befürchteten Masseneinwanderungen – zum Beispiel aus Polen – ausgeblieben, sagte Klinglmair im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur.
Außerdem seien tendenziell hochqualifizierte Einwanderer ins Land gekommen. Dies sei auch künftig zu erwarten: In Rumänien und Bulgarien seien viele Ärzte durch ihre schlechten Arbeitsbedingungen vor Ort bereit ins Ausland zu gehen. Umgekehrt werde die Abwanderung der Hochqualifizierten in diesen Ländern negative Auswirkungen haben.
Generell sei bei uns ein neuer Blick auf das Thema Migration nötig, sagte Klinglmair: "Die Industriestaaten in Europa sind von einer Überalterung ihrer Bevölkerung betroffen. In der Zukunft wird sich daher eher die Frage stellen: Wie bekommen wir qualifizierte Migranten?"
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