Frage des Tages

Warum wird NS-Raubkunst den Erben des Diebes gegeben?

Eine Frau mit buntem Hut steht am 09.12.2013 in Berlin im Nieselregen zwischen den Stelen des Holocaust-Mahnmals in Berlin.
Holocaust-Mahnmal in Berlin: Welche Folgen hat die NS-Zeit noch heute für die Raubkunst? © picture alliance / dpa / Teresa Fischer
14.07.2014
Bayern hat einen neuen Raubkunst-Skandal, schrieb am Wochenende die "Süddeutsche": Es geht um ein wahrscheinlich 1943 vom Kunsthändler Gurlitt im besetzten Frankreich erworbenes Gemälde - ursprünglich gedacht für Hitlers Führermuseum in Linz.
Das Landeskriminalamt hatte es beschlagnahmt, Mitte Mai aber wurde es nach einem Prozess herausgegeben: Nicht etwa an die möglicherweise jüdischen Eigentümer, sondern: An die Erben des Vorbesitzers, eines ehemaligen NS-Kasernenwartes, wie die "SZ" ihn nennt. Die Frage des Tages im Kompressor lautet daher heute: Wie kann das sein? Geht das mit rechten Dingen zu?
Der Münchener Kunsthistoriker und Raubkunstexperte Stephan Klingen versucht, die Frage zu beantworten.