Frage des Tages

Dürfen Russen keine ukrainische Literatur mehr lesen?

Blick in die russische Staatsbibliothek für junge Erwachsene.
Eine Moskauer Bibliothek: Macht man sich in Russland verdächtig, wenn man die falschen Bücher liest? © dpa / picture alliance / Astapkovich Vladimir
Moderation: Timo Grampes · 30.10.2015
In Moskau wurde eine Bibliothek für ukrainische Literatur durchsucht, die Leiterin verhaftet. Der Vorwurf: antirussische Propaganda. Was darf man in Russland noch lesen? Wir fragen unsere Korrespondentin Gesine Dornblüth.
In Moskau haben russische Ermittler eine Bibliothek für ukrainische Literatur durchsucht. Im Zuge dessen wurde die Direktorin der Bibliothek Natalja Scharina verhaftet. Ihr wird zur Last gelegt, "Hass und Feindseligkeit auf nationaler Grundlage" verbreitet zu haben.
Die Ermittler gaben an, bei der Durchsuchung auf Bücher und Zeitschriften gestoßen zu sein, die antirussische Propaganda enthalten. Die Bibliothek untersteht der staatlichen Kulturverwaltung der Stadt Moskau und ist keine Einrichtung der ukrainischen Diaspora. Die Bibliothekare und Besucher sind russische Staatsbürger.

Über die Hintergründe der Verhaftung haben wir mit unserer Russland-Korrespondentin Gesine Dornblüth gesprochen.

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