Florian Illies im Gespräch

Drei Gemälde der Sammlung Mosse versteigert

Eine Mitarbeiterin der Villa Grisebach präsentiert in Berlin bei einer Auktion das Werk "Emilie in roter Bluse" von Adolph Menzel.
Eine Mitarbeiterin der Villa Grisebach präsentiert in Berlin bei einer Auktion das Werk "Emilie in roter Bluse" von Adolph Menzel. © picture alliance / dpa / Britta Pedersen
Florian Illies im Gespräch mit Vladimir Balzer · 01.06.2016
Der deutsch-jüdische Zeitungsverleger Rudolf Mosse galt als leidenschaftlicher Kunstsammler. Nun wurden drei seiner Gemälde im Beisein der Erben von der Villa Grisebach in Berlin versteigert. Kunsthistoriker Florian Illies kennt die spannende Geschichte der Sammlung.
Er gilt als einer der erfolgreichsten Berliner Unternehmer des ausgehenden 19. Jahrhunderts: Rudolf Mosse machte als Zeitungsverleger ein Vermögen, investierte in soziale Projekte und die Wissenschaft und baute sich nebebei eine bemerkenswerte Kunstsammlung auf, darunter Werke von Adolf Menzel, Max Liebermann, Lovis Corinth, Karl Spitzweg, Wilhelm Leibl und Arnold Böcklin.
Als eine der ersten Sammlungen wurde sie von den Nationalsozialisten zwangsversteigert und schließlich um den halben Erdball verstreut. Einige Kunstwerke konnten auch in deutschen Museen aufgespürt und restituiert werden. Drei dieser Gemälde wurden heute im Beisein der Erben der Familie Mosse von der Villa Grisebach in Berlin versteigert.
Eines der Gemälde, Ludwig von Hoffmanns "Frühlingssturm" kann nun sogar wieder auf die Mathildenhöhe nach Darmstadt zurückkehren.

Florian Illies, Kunsthistoriker und Buchautor, Mitbegründer und Herausgeber der Kunstzeitschrift "Monopol", ist Partner des Berliner Auktionshauses "Villa Grisebach" und dort für die Kunst des 19. Jahrhunderts verantwortlich. Mit uns spricht Illies über die spannende Geschichte der Sammlung.

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