Flatrate von Amazon

Tausende Bücher für ein paar Euro

Ein Mann hält am 28.09.2012 in München (Bayern) ein elektronischen Reader der Marke Kindle in seinen Händen.
Beliebig viele Bücher auf dem Kindle für einen monatlichen Beitrag: Dem Buchmarkt droht die nächste Revolution © picture alliance / dpa / Peter Kneffel
Moderation: Sigrid Brinkmann · 06.10.2014
In Kürze soll es bei Amazon möglich sein, für einen monatlichen Festpreis beliebig viele E-Books herunterzuladen und zu lesen. Der Blogger und Autor Ansgar Warner erwartet von der Flatrate aber keine Erschütterung des Buchmarktes.
Bisher gibt es zum Flatrate-Plan von Amazon nur Gerüchte und Berichte in den Medien: Der Konzern will offenbar für einen bestimmten Beitrag im Monat vermutlich viele Tausend E-Books zur freien Verfügung stellen. Dennoch erwartet der Blogger und Web-Journalist Ansgar Warner keine großen Auswirkungen auf den Buchmarkt. Zum einen leihe bereits jeder zweite elektronische Leser E-Books in Büchereien aus - oder nutze bereits existierende Flatrates wie "scoobe" von Bertelsmann und Holtzbrinck, sagte er im Deutschlandradio Kultur.
Amazon plant den Start von "Kindle Unlimited" Berichten zufolge offenbar zur Frankfurter Buchmesse, die am 8. Oktober beginnt. In den USA gibt es die Flatrate schon, dort verlangt der Konzern 9,99 Dollar pro Monat. Amazon selbst hat sich noch nicht zu seinen Plänen für Deutschland geäußert. Beteiligt sollen vorerst aber nur wenige große Verlage sein.
Es gibt keine Flatrate für E-Books, die den ganzen Markt abdeckt
Der Start von "Kindle Unlimited" hänge wohl auch mit der App "Readfy" zusammen, betonte Warner. Hier kann man Bücher umsonst lesen - muss aber Werbeeinblendungen akzeptieren. "Alle Flatrates haben das Problem, dass sie eben nicht den gesamten Markt abdecken", so Warner. Wenn man ein bestimmtes Buch suche, werde man es auch in Zukunft, gerade wenn es ein Bestseller sei, vermutlich kaufen müssen.
Dennoch gehört das Flatrate-Lesen Warner zufolge die Zukunft. E-Books ließen sich schnell in erheblichen Stückzahlen verbreiten. Ein E-Book sei auch ein "perfektes Marketing-Instrument". Denn die Leser probierten auch mal Autoren aus, für die sie im Buchladen kein Geld ausgegeben hätten. So würden dann neue Bücher entdeckt. Jedes zweite gedruckte Buch werde derzeit über Büchereien und Freunde verliehen, sagte der Blogger: "Insofern gibt es keinen Grund, dass nicht auch bei E-Books zu machen."
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