"Flash of Genius"

24.06.2009
Ein mutiger Erfinder trotz der Übermacht eines großen Autoherstellers: Marc Abrahams Film erzählt die Geschichte eines Kampfes um Gerechtigkeit und von der Machtgier einer Industrie, die 40 Jahre später am Boden liegt.
USA 2008. Regie: Marc Abraham. Darsteller: Greg Kinnear, Lauren Graham, Dermot Mulroney. Ohne Altersbeschränkung. Länge: 120 Minuten

Dr. Bob Kearns (Greg Kinnear) ist Hochschullehrer, Familienvater und ein leidenschaftlicher Erfinder. Die Idee für einen Intervallscheibenwischer war ein Geistesblitz: Weshalb sollte das Wegwischen der Regentropfen auf einer Autoscheibe nicht genau so funktionieren wie das Blinzeln unserer Augen, mit dem wir die Flüssigkeit genau zum richtigen Zeitpunkt auf der Linse verteilen?

1967 stellten er und ein befreundeter Geschäftsmann (Dermot Mulroney) den im Keller der Kearns unter Anteilnahme der gesamten Kinderschar gebastelten Prototyp bei Ford in Detroit vor. Das Geschäft schien perfekt, denn in der gesamten Autobranche wurde nach dieser technologischen Neuerung geforscht. Doch dann platzt der Traum. Als das neue Ford-Modell vorgestellt wird, ist der naive Erfinder ungebetener Zaungast. Er wurde ausgebootet, der Geschäftsfreund kapituliert, ein anfangs sehr engagierter Anwalt gibt den Fall ab, nachdem sein Klient den ausgehandelten Vergleich mit Ford ausschlägt.

Schon das sei ein Sieg gegen den übermächtigen Autoriesen, sagt der Anwalt, was der auf Gerechtigkeit und Anerkennung seiner Leistung brennende Dr. Kearns nicht so sieht. Als sein eigener Anwalt steht der Mann - als seine Ehe längst zerbrochen ist und er um die Unterstützung seiner Kinder hart kämpfen musste - endlich als Ankläger vor Gericht.

Wie erzählt man das Schicksal dieses ganz speziellen amerikanischen Traumes heute, wo die ungebremste Profitgier eine ganze Weltwirtschaft in die Krise gefahren hat? Der Film tut es gradlinig und detailreich, ausgestattet als einfühlsames Drama über einen naiven Gerechten, der sich – koste es was es wolle – seinen Lebenstraum nicht nehmen lässt. Das hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck, auch wenn der differenziert spielende Greg Kinnear die Tragödie seines Helden glaubhaft darstellen kann.

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