Die von Nadav Schirman dokumentierte Geschichte ist unglaublich: Vor der Kamera sitzt ein junger Mann und berichtet. Er ist der Sohn und die rechte Hand von Sheikh Hassan Yousef, einem der Hamas-Gründer. Er ist ein von den Israelis verurteilter Terrorist und er war jahrelang Informant des israelischen Geheimdienstes Schin Bet.

Sein Konterpart vor der Kamera heißt Gonen Ben Yitzhak und ist sein Führungsoffizier auf israelischer Seite. Am Ende wird er es sein, der das Leben des Palästinensers rettet. Denn in den USA, wohin die Flucht des hochgefährdeten Informanten glückte, wurde er wieder als Terrorist verfolgt. Bis Gonen sich ins Flugzeugs setzte und ohne den "Dienst" zu informieren für Mosab aussagte.

Die Dokumentation basiert auf dem Buch "Sohn der Hamas: Mein Leben als Terrorist" von Mosab Hassan Yousef. Sie nutzt ausschließlich die Aussagen der beiden Männer und Dokumentarmaterial, um Zeugnis zu geben von menschlicher Größe in Kriegszeiten. Damit wird der Film zur Provokation für alle, die meinen, Schuld und Unschuld, Recht und Unrecht in dem wohl kompliziertesten politischen Prozess der Gegenwart sauber aufteilen zu können.

Mosab Hassan Yousef ist in israelischer Haft im Kreise ebenfalls inhaftierter Hamas-Kämpfer zum „Verräter" geworden. Er hat sich damit bewusst für ein Leben in Todesgefahr entschieden und für dieses Leben hat der Führungsoffizier Verantwortung übernommen. Beide verband das Ziel, Selbstmordattentate der Hamas und damit Vergeltungsaktionen der Israelis zu verhindern. Was das an Kompromissen, taktieren und schwierigen moralischen Entscheidungen bedeutet, lässt uns der Film miterleben.