Familienteilzeit

    Schwesig will Steuermittel für 32-Stunden-Woche einsetzen

    10.01.2014
    Manuela Schwesig (SPD) will die von ihr vorgeschlagene Familienteilzeit mit Lohnausgleich teilweise aus Steuermitteln finanzieren. Die neue Familienministerin hat vorgeschlagen, dass beide Elternteile ihre Arbeitszeit auf 32 Wochenstunden reduzieren.
    Die Ministerin wolle Eltern ermöglichen, sich angemessen um ihre Kinder zu kümmern, berichtete Falk Steiner im Deutschlandradio Kultur. Die Bundesregierung werde zuerst das Elterngeld plus einführen, "bei dem Eltern, die Teilzeit arbeiten, einen Zuschuss zum Gehalt bekommen", sagte Manuela Schwesig in der "Bild"-Zeitung. "Ich möchte, dass beide Elternteile ihre Wochenarbeitszeit reduzieren", so die Familienministerin weiter. Dabei denke sie an eine 32-Stunden-Woche für beide Eltern. Den Lohnausfall könne der Staat mit auffangen und dafür Steuermittel verwenden.
    Unterstützung von Kabinettskollegin Nahles
    Schwesig betonte, dass sie bei ihren Plänen von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) unterstützt werde: "Andrea Nahles und ich ziehen da an einem Strang. Sie wird ein Gesetz für die Rückkehr zur Vollzeitarbeit einbringen, damit Eltern wieder auf Vollstellen zurückkehren können. Die Wirtschaft muss flexibler werden und Eltern, die ihre Arbeitszeit für die Familie reduzieren, auch gute Karrierechancen ermöglichen."
    Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) äußerte sich zurückhaltend zu Schwesigs Vorstoß. Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks sagte, die vollzeitnahe Teilzeit könne für Familien "ein sinnvolles Modell" sein. Die konkrete Umsetzung sollte aber in den Betrieben ausgestaltet werden. Zusätzliche gesetzliche Ansprüche verhinderten eher, dass in den Unternehmen passende Lösungen gefunden würden, so Dercks.
    Veränderte Rollenbilder
    Erst vor Kurzem hat SPD-Chef Sigmar Gabriel eine Diskussion über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie angestoßen. Der Vizekanzler Sigmar hatte den Mittwochnachmittag öffentlich zu seiner Papa-Zeit erklärt. Dass Väter immer selbstverständlicher Verantwortung für ihre Kinder übernehmen wollten, hatte die Genderforscherin Christina von Braun im Deutschlandradio Kultur ausdrücklich begrüßt.
    hum mit rtr/epd
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