Familie

Keimzelle und Pärchendiktatur

Von Thomas Klug · 02.12.2013
Sie ist etwas Besseres. Sie ist schützenswert. Sie ist in etwa der Himmel auf Erden. Vielleicht scheint sie deshalb so gefährdet - die Familie.
Von allen Seiten wird sie bedroht. Frauen weigern sich zu heiraten, Lesben und Schwule wollen gar dieselben Rechte wie Familien. Und das Bundesverfassungsgericht will das auch. Spätestens damit ist die Bedrohung der Familie perfekt - für einige Zeitgenossen. Sie verweisen auf das Grundgesetz: "Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung". Und bestätigen damit irgendwie Friedrich Engels, der in der Familie die "Keimzelle der Gesellschaft" gesehen hat.
Auf der anderen Seite stehen die Singles. In der öffentlichen Wahrnehmung erscheinen sie als mit einem Makel belastet. Und doch: Sie werden immer mehr. Vielleicht, weil die Gesellschaft auch immer höhere Anforderungen an Flexibilität stellt - wer kann flexibler sein als ein Single? Die gesellschaftlichen Wandlungen könnten einen neuen Blick auf den Familienbegriff erlauben, jenseits von Familienvorstand und geschlossener Anstalt.
Literaturtipps:
Georg Cadegganini: Aus Liebe zum Wahnsinn - Mit sechs Kindern durch die Welt. S. Fischer Verlag 2012
Christiane Rösinger: Liebe wird oft überbewertet - Ein Sachbuch S. Fischer Verlag 2012
Wolfgang Huber: Ethik - Die Grundfragen unseres Lebens C.H.Beck 2013
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