EU-Referendum der Niederlande

Ukrainische Kulturschaffende beklagen "Mangel an Dialog"

Stimmauszählung im niederländischen Schiermonnikoog beim Referendum über ein Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine
Stimmauszählung im niederländischen Schiermonnikoog beim Referendum über ein Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine © dpa / picture-alliance / Catrinus Van Der Veen
Kateryna Mishchenko im Gespräch mit Sigrid Brinkmann · 07.04.2016
Das Assoziierungsabkommen mit der EU soll die Ukraine stärker an die Union binden - nun haben es die Niederländer erst einmal abgelehnt. Die Kiewer Autorin Kateryna Mishchenko beklagt, dass es kein differenziertes Bild der Ukraine in den Niederlanden gibt.
Der Vertrag über eine wirtschaftliche und politische Kooperation zwischen der EU und der Ukraine ist bereits am 1. Januar in Kraft getreten, auch das niederländische Parlament hatte dem zugestimmt.
Ratifiziert ist das Abkommen aber noch nicht, und nun wurde es gestern in den Niederlanden durch ein Referendum abgelehnt. Für die Regierung ist der Ausgang des Votums zwar nicht bindend, aber sie kann das Nein gegen das Handelsabkommen auch nicht völlig ignorieren.
Das Nein der Holländer habe viele Bedeutungen gehabt, sagte die Kiewer Autorin und Verlagsleiterin Katerina Mishchenko im Deutschlandradio Kultur.
Anders als in Deutschland fehle ein differenziertes Bild der Ukraine in den Niederlanden, beklagte sie. Zudem sei es bei der Abstimmung auch um innenpolitische Fragen gegangen.
Die Kulturschaffenden in der Ukraine hätten das Referendum unterschiedlich, je nach politischer Coleur, aufgenommen, sagte Mishchenko. Einige sähen einen Mangel an Dialog und machten sich nun darüber Gedanken, wie mehr Austausch möglich sei.
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