"Es muss wieder cool werden, Französisch zu lernen"

22.09.2012
50 Jahre nach Charles de Gaulles berühmter Ludwigsburger Rede hat sich der Beauftragte der Bundesregierung für die deutsch-französische Zusammenarbeit und Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Georg Link (FDP), zufrieden zum Stand der deutsch-französischen Beziehungen geäußert.
Link sagte, die deutsch-französische Freundschaft sei "quicklebendig". Sie werde in der Breite der Gesellschaft "sehr intensiv gelebt und in den Regierungen sozusagen in Anführungszeichen von oben begleitet und immer wieder auch mit Impulsen versehen". Gleichwohl müsse jede neue Generation an den Wert der deutsch-französischen Freundschaft herangeführt werden. Deshalb seien Partnerschaft und Austausch, aber auch das Lernen der Sprache des Anderen so wichtig, betonte Link. "Es muss auch wieder cool werden, Französisch zu lernen für junge Deutsche, und es muss auch wieder cool werden für junge Franzosen, Deutsch zu lernen." Da müsse man noch mehr tun.

Zu den deutsch-französischen Differenzen bei der Frage der Euro-Rettung sagte Link, es wäre ein Wunder, wenn in der Schuldenkrise alle immer sofort der gleichen Meinung wären. Man müsse daran arbeiten, dass man, von unterschiedlichen Punkten kommend, zusammenfinde. Deutschland und Frankreich hätten gezeigt, dass sie sich immer sehr gut miteinander abstimmten: "Wir sind uns einig, dass wir die Krise nicht überwinden können, indem wir noch mehr Schulden machen. Wir sind uns auch einig, dass wir die Krise nur dann überwinden, wenn wir jetzt ganz entschlossen die Instrumente in Kraft setzen, an denen wir seit zwei Jahren arbeiten: Fiskalpakt, ESM, Wachstumspakt, Bankenunion. Und ich bin sehr froh, dass Frankreich unter Präsident Hollande sehr entschlossen daran arbeitet, den Fiskalpakt und den ESM jetzt in den nächsten Wochen parlamentarisch auch zu ratifizieren."

Das vollständige Interview mit Michael Georg Link können Sie bis mindestens zum 22.2. 2012 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören.