Erdoğan in der ARD

"Ein Präsident in seinem Element"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan: Die Todesstrafe kommt, wenn das Parlament sich dafür ausspricht © dpa/picture alliance/RIA Novosti
Von Reinhard Baumgarten · 26.07.2016
Die ARD hat den türkischen Präsidenten Erdoğan ausführlich befragt. Der zeigt sich in dem Interview überzeugt davon, alles richtig zu machen. Erdoğan sei ein "Meister der offenen Antworten", berichtet Reinhard Baumgarten.
Die Putschnacht, sagte der türkische Präsident Erdoğan der ARD, sei einer der kritischsten Momente in seinem politischen Leben gewesen. Auf die vielen schnellen und gezielten Verhaftungen angesprochen, antwortet er, es habe genug Zeit gegeben, sich darauf einzustellen.
Erdoğan nutzte die Gelegenheit, der EU Wortbruch in der Flüchtlingsfrage vorzuwerfen. Noch immer gebe es keine Visafreiheit, kritisiert er – und von den versprochenen drei Milliarden Euro seien bisher erst ein bis zwei Millionen geflossen.

Erdoğan orakelt und beschwichtigt

Wird es eine Verlängerung des Ausnahmezustands geben? Schon möglich, orakelte Erdoğan in dem Interview. Auf die ersten drei Monate, könnten noch einmal drei folgen, wenn eine Normalisierung nicht erreicht werde.
Ein Qualitätsverlust in der Bildung wegen der Entlassung vieler Lehrer sei nicht zu befürchten, weil ja neue Lehrer eingestellt würden, beschwichtigte er. Die Todessstrafe werde vom Volk gefordert und komme dann, wenn sich das Parlament dafür ausspreche, so Erdoğan.
Erdoğan: Meister der offenen Antworten. Ein Präsident in seinem Element.
Mehr zum Thema