"Er konnte den 'Faust' mit acht Jahren auswendig"

18.10.2011
Er hat sich mit den alten Griechen befasst - und mit modernen Programmiersprachen: Friedrich Kittler war ein vielseitiger Denker und eine zentrale Figur der deutschen Medientheorie. Sein Schüler Peter Berz blickt zurück.
"Friedrich Kittler war ein durch und durch philologisch gebildeter Mensch", sagte Peter Berz vom Berliner Zentrum für Literatur- und Kulturforschung im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Berz, der lange mit Kittler zusammengearbeitet hat, betonte die Vielseitigkeit in dessen Arbeiten. So habe sich Kittler mit Goethe und den alten Griechen befasst - aber auch mit modernen Programmiersprachen.

"Ausgangspunkt von Kittlers Denken war, einen Punkt gegen die Hermeneutik zu finden, gegen das Verstehen, gegen den Sinn. Und er hat dagegen andere Kategorien gesetzt", sagte Berz. An die Stelle der Semantik seien bei Kittler Analysen von symbolischen und medialen Prozessen getreten.

Kittler wurde 1943 im sächsischen Rochlitz geboren. In Freiburg im Breisgau studierte er Philosophie, Germanistik und Romanistik. Seit den 80er-Jahren war er eine entscheidende Figur für die Medientheorie. Jetzt ist Friedrich Kittler in Berlin gestorben.

Hören Sie das vollständige Gespräch mit Peter Berz mindestens bis um 18. März 2012 als mp3-Audio .
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