Hörspielreihe über Kapitalismus und Krisen

Wirtschaftskomödie (2/6) - Die Kontrakte des Kaufmanns 2

53:23 Minuten
Gebäude der Meinl Bank
Was steckt hinter dem Gott des Geldes? Elfriede Jelineks Farce über die "Causa Meindl". © picture-alliance / dpa / Barbara Gindl
Hörspiel von Elfriede Jelinek · 08.11.2023
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• Gesellschaftskritik • Immer wieder stolpert unser Wirtschaftssystem in Krisen. Was macht das mit den Menschen, die es brauchen: die sparen, Raten zahlen, arbeiten? Mit schwindelerregenden Wortspielen packt Elfriede Jelinek den Finanzmarkt am Kragen.
Ausgangspunkt von „Die Kontrakte des Kaufmanns“ bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG. 2007 verloren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hineinspielen, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin.
„Wirtschaftskomödie“ entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Sie verdeutlicht den virtuellen Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Produktivität in der Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl.
Im Jahr 2009 wurde Elfriede Jelineks Theaterstück „Die Kontrakte des Kaufmanns“ uraufgeführt. Die ökonomische Krise begleitend, schreibt Jelinek seitdem immer weiter zu diesem Thema. In dem sechsteiligen Hörspiel „Wirtschaftskomödie“ fasste sie mehrere, auch neuere Texte zusammen.
Zu Teil 3: Wirtschaftskomödie (3/6)
15. November, 22.03 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

Wirtschaftskomödie (2/6)
Die Kontrakte des Kaufmanns 2

Von Elfriede Jelinek
Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider
Ton und Technik: Josuel Theegarten, Susanne Herzig
Produktion: BR/DKultur 2015
Länge: 53'18
Eine Wiederholung vom 05.10.2016

Elfriede Jelinek, geboren 1946, österreichische Schriftstellerin. Schreibt Lyrik, Prosa, Theatertexte, Libretti, Drehbücher, Hörspiele. Zahlreiche Preise, darunter der Theaterpreis Berlin und mehrfach der Mülheimer Dramatikerpreis. „Schwarzwasser“ ausgezeichnet als „Bestes Stück“ mit dem Nestroy-Theaterpreis 2020. Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Literatur im Jahr 2004.

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