Ein Feel-Good-Movie mit Russlandfaktor

Von Jörg Taszman · 09.05.2012
Regisseur Ralf Huettner ist hier eine liebevolle und sehenswerte, kleine Komödie gelungen. Dabei überzeugt der Film vor allem mit Bildern von den Weiten Sibiriens und der Kraft seiner Darsteller wie Joachim Król.
Mathias Bleuel ist ein biederer, ziemlich verklemmter Mitarbeiter in einem Versandhaus für Mode. Seine pedantische Art passt gut zu seinem Job als Logistiker aber nicht mehr seiner Frau, die sich von ihm scheiden ließ.

Nun wird dieser sehr akkurate Deutsche, der so gerne mystische Hörspiele hört, ausgerechnet nach Südsibirien geschickt, um dort eine Filiale wieder auf Vordermann zu bringen. Der kurze Geschäftstrip beginnt als Alptraum und endet damit, dass sich Bleuel in Sajana, eine geheimnisvolle Sängerin verliebt, die der Minderheit der Schoren angehört und deren Mutter Schamanin ist. Dumm nur, dass der Laden in Russland überhaupt nicht läuft, der umtriebige Dolmetscher nur das übersetzt, was ihm passt und der gewalttätige Ex-Mann Sajanas sich Bleuel gerne in den Weg stellt…

Ralf Huettner ist eine liebevolle, nicht klischeefreie aber doch sehenswerte, kleine Komödie gelungen, die in den Weiten Sibiriens schwelgt und sich auf gute Darsteller verlassen kann. Joachim Król sieht man zu selten auf der großen Leinwand und die Entdeckung des Films ist der 25 jährige Vladmir Burlakow als Dolmetscher, den man schon in Domink Graf’s "Im Angesicht des Verbrechens" als Kleinganoven entdecken konnte.

Endlich gelingt es einer deutschen Produktion (nach den misslungenen Filmen "Russendisko" und "Die vierte Macht") auch einmal, den Russlandfaktor optimal und mit viel Authentizität zu bedienen und die Genres der "Feel good" Komödie und des Road Movies optimal zu vereinen.

Deutschland 2012 Regie: Ralf Huettner, Darsteller: Joachim Król, Vladimir Burlakov, Yulia Men, Freigegeben ohne Altersbeschränkung, 104 Minuten

Filmhomepage "Ausgerechnet Sibirien"
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