"Ein Akt der Herausforderung"

29.01.2013
Nach Ansicht des Islamwissenschaftlers Albrecht Hofheinz ist die Zerstörung des Ahmed-Baba-Instituts in Timbuktu eine Herausforderung an die internationale Staatengemeinschaft. Als Teil des Weltkulturerbes sei die Wüstenstadt ein potenzielles Anschlagsziel für Islamisten.
Hofheinz sagte, das Institut, in dem mehr als 30.000 Manuskripte aufbewahrt worden seien, sei ein Geschenk Südafrikas und das vielleicht prominenteste, größte und augenfälligste Gebäude Timbuktus gewesen. Sein symbolischer Wert werde ferner dadurch unterstrichen, dass sowohl die Handschriften von Timbuktu als auch die Stadt Timbuktu selbst zum Unesco-Welterbe erklärt worden seien.

Gerade durch diese Wertschätzung "wird es interessant für Leute, die jetzt in diesem Fall aus islamistisch-dschihadistischen Gründen diese Staatengemeinschaft herausfordern, gerade deswegen wird es interessant für die, das zu zerstören", betonte der in Norwegen lehrende Wissenschaftler.

Hofheinz zog Parallelen zur Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan durch die Taliban 2001: "Gerade nachdem eine internationale Kampagne gelaufen ist, diese Buddhas zu retten, (…) um diese internationalen Anstrengungen zu verspotten oder herauszufordern, wurden die Buddhas dann gesprengt. Und so etwas Ähnliches kann man sich auch hier durchaus vorstellen."
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