Dvořáks "Rusalka" an der MET

Die Sehnsucht der Wassernixe

Die Sopranistin Kristine Opolais als Rusalka in Antonín Dvořáks Oper an der New Yorker MET
Die Sopranistin Kristine Opolais als Rusalka in Antonín Dvořáks Oper an der New Yorker MET © Ken Howard/MET
25.02.2017
Rusalka ist eine zauberhafte Nixe. Doch als sie ein Mensch werden will, beginnt das Unheil. An der MET gibt Kristine Opolais die Hauptrolle, Mark Elder dirigiert die Ensembles des Hauses. Wir übertragen live.
Rusalka ist die wohl berühmteste Nixe aller Zeiten. Zu Weltruhm gelangte sie durch die gleichnamige Oper von Antonin Dvořák, die 1901 im Prager Nationaltheater uraufgeführt wurde. Seitdem fehlt die tschechische Oper auf keinem Spielplan. Die New Yorker Metropolitan Opera hat in dieser Spielzeit mit Kristine Opolais und Brandon Jovanovich und anderen ein Staraufgebot an Sängern engagiert.
Arpeggien fließen in der Harfe auf- und abwärts. Das Horn webt diesen Klangteppich weiter. Die Klarinette und Streicher setzen ein. Eine träumerisch-ätherische Naturstimmung zieht auf. Das Lied an den Mond verzaubert vom ersten Takt an und ist eine Opernarie, die seit mehr als einhundert Jahren wirklich populär ist.
"Rusalka" ist Dvořáks berühmteste Oper. Komponiert im "reifen" Alter von 60 Jahren. Den Text für die lyrische Märchenoper schrieb Jaroslav Kvapil nach einer längeren Reise auf die Insel Bornholm im Spätsommer 1899. Dort hatte er "Die kleine Seejungfrau" von Hans Christian Andersen und andere slawische mythischen Stoffe gelesen und daraus ein Libretto verfasst.
Rusalka ist eine Unglücksbraut. Die Nixe folgt ihrer tiefen Sehnsucht nach Liebe und entscheidet sich, ein Mensch zu werden, denn nur mit einer menschlichen Seele kann sie den Prinzen für sich gewinnen. Rusalka setzt für ihren Traum alles auf eine Karte. Für das ersehnte Leben ist sie bereit, den Bedingungen der Hexe zu folgen und auf ihre Stimme zu verzichten. Doch die Gefahr ist groß, denn sollte der Prinz untreu werden, würde sie auf ewig verdammt sein.
Am Anfang sieht es gut für die Nixe aus. Der Prinz ist verzaubert. Nicht aber die Menschen, die den Geliebten umgeben. Sie sind feindselig und befremdet von dem "kalten Ungeheuer" Rusalka. Der Prinz bricht Rusalka das Herz, als er sich einer fremden Fürstin zuwendet. Nur wenn die Nixe ihren Prinzen tötet, kann sie sich retten. Das aber weist Rusalka zurück.
Die Metropolitan Opera New York hat für ihre Inszenierung der "Rusalka" die lettische Sopranistin Kristine Opolais als Wassernixe engagiert. Brandon Jovanovich singt den Prinzen, Katarina Dalayman ist die Prinzessin und Jamie Barton singt die alte Hexe Ježibaba. Mark Elder dirigiert Chor und Orchester der MET.
Live aus der Metropolitan Opera New York
Antonín Dvořák
"Rusalka", Oper in drei Akten auf Märchen von Karel Jaromir Erben und Božena Němcová
Libretto: Jaroslav Kvapil

Brandon Jovanovich, Tenor - Prinz
Kristine Opolais, Sopran - Rusalka
Eric Owens, Bass - Der Wassermann
Katarina Dalayman, Sopran - Fremde Fürstin
Jamie Barton, Mezzosopran - Ježibaba
Alan Opie, Tenor - Wildhüter
Daniela Mack, Sopran - Küchenjunge
Hyesang Park, Sopran - Erste Elfe
Megan Marino, Sopran - Zweite Elfe
Cassandra Zoé Velasco, Alt - Dritte Elfe
Anthony Clark Evans, Bariton - Jäger
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Mark Elder