"Dump Trump" - Kampagne in den USA

"Die Medien haben Trump größer gemacht als sie sollten"

Die US-Philosophin, Autorin und Leiterin des Potsdamer Einsteinforums, Susan Neiman am 27.05.2015 in Köln bei der dritten phil.COLOGNE, dem internationalen Festival der Philosophie
Die US-Philosophin, Autorin und Leiterin des Potsdamer Einsteinforums, Susan Neiman am 27.05.2015 in Köln bei der dritten phil.COLOGNE, dem internationalen Festival der Philosophie © picture alliance / dpa / Horst Galuschka
Susan Neiman im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 21.01.2016
Es vergeht kaum ein Tag, an dem Donald Trump nicht mit rassistischen und obskuren Tiraden Aufmerksamkeit erregt. US-Kulturschaffende haben jetzt eine Anti-Trump-Kampagne gestartet, Unterstützerin ist auch die in Potsdam tätige US-Philosophin Susan Neiman. Doch Trump sei nicht das einzige Problem der Republikaner, meint sie.
In den USA haben prominente Künstler und Intellektuelle wie Jane Fonda, Harry Belafonte und Noam Chomsky die Kampagne "Stop Hate – Dump Trump" gestartet: Stoppt den Hass – werft Trump auf den Müll.
Auch die Leiterin des Potsdamer Einsteinforums, die US-Philosophin Susan Neiman, hat sich dem Aufruf angeschlossen. Sie kritisiert, die Medien würden Trumps Hasstiraden zu viel Aufmerksamkeit schenken. "Deshalb haben die Medien ihn größer gemacht als sie ihn hätten machen sollen."
Donald Trump sitzt gestikulierend vor einem blauen Hintergrund mit seinem Namen
Ist nach Ansicht der US-Philosophin Susan Neiman bei der Präsidentenwahl chancenlos: US-Milliardär Donald Trump, hier bei einer Wahlkampfveranstaltung© picture alliance / dpa / Erik S. Lesser
Trump nicht das einzige Problem der Republikaner
Gleichzeitig betont sie, dass Trump keine Chance habe, Präsident zu werden. Er sei so unpopulär, dass selbst ein 74-jähriger Sozialdemokrat wie Bernie Sanders ihn in den Umfragen schlage. "Alle Meinungsumfragen sagen, dass wenn Trump der Kandidat ist, werden die Republikaner verlieren", betont Neiman. "Selbst Fox News kann ihn nicht leiden."
Neiman zufolge ist Trump nicht das einzige Problem der Republikaner. "Die anderen [Kandidaten] sind inhaltlich noch schlimmer als er und auch persönlich schwierig." Das bedeute, dass die Demokraten die Wahlen gewinnen würden.
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