"Du Spritze, Arm frei!"

Von Dorothea Brummerloh · 11.11.2013
Aufgrund des Ärztemangels vor allem auf dem Land werben die deutschen Kliniken immer mehr Mediziner aus dem Ausland an. Diese müssen zwar ihre fachlichen Qualifikationen belegen, doch bei ihren Sprachkenntnissen wird oft ein Auge zugedrückt.
In deutschen Kliniken und ländlichen Praxen herrscht Ärztemangel. Auch deshalb arbeiten rund 33.000 zugewanderte Mediziner in Deutschland. Tendenz steigend. Die neuen Mitarbeiter, die aus Rumänien, Ungarn, Russland, Griechenland, Syrien, Afghanistan und vielen anderen Ländern kommen, müssen ihre fachliche Qualifikation belegen. Für den Nachweis der Sprachkenntnisse genügt das B2- oder C1-Zertifikat. Die Erfahrungen zeigen: Das reicht nicht aus. Zunehmend fühlen sich Patienten vom Arzt "nicht verstanden". Rudimentäre Sätze über Diagnose und Therapie führen zu Informations- und Vertrauensverlust.

Sehr gute Sprachkenntnisse sind auch fachlich notwendig, denn gerade in der inneren Medizin oder in der Psychiatrie werden Diagnosen vor allem über das Gespräch ermittelt. Ärzte und Pflegepersonal klagen ebenfalls über Kommunikationsprobleme mit den zugewanderten Kollegen. Politik und Standesverbände haben das Problem erkannt. Während die einen noch über die Finanzierung der Lösung streiten, handeln andere.

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Links zur Sendung

Ärztemangel trotz steigender Arztzahlen - eine Analyse aus Sicht der Bundesärztekammer

Integration ausländischer Mediziner

Statistik ausländische Ärzte in Deutschland


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