Dresdner Philharmonie mit S.Gabetta und A.Altinoglu

Nachtigall ohne Meeresrauschen

Der Dirigent Alain Altinoglu
Der Dirigent Alain Altinoglu © Fred Toulet/RSB
31.01.2016
Die argentinische Cellistin Sol Gabetta ist in dieser Saison "artist in residence" bei der Dresdner Philharmonie. An diesem Tag spielt sie Erste Cellokonzert von Bohuslav Martinů. Als Dirigent zu Gast ist Alain Altinoglu.
Sol Gabettas Saisonauftakt mit dem Cellokonzert von Edward Elgar war glanzvoll - nun spielt sie bei ihrem zweiten Dresdner Konzert das Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 von Bohuslav Martinů.
Am Pult ist der französische Dirigent Alain Altinoglu zu Gast. Und französisch ist auch das gesamte Programm – ausgehend vom französischen Impressionismus und dessen geheimnisvolle Abgründen unter schimmernden Oberflächen.
Als Igor Strawinsky die Sinfonische Dichtung "Le chant du rossignlo" 1917 schrieb, auf das Märchen von Hans Christian Andersen, war er bereits eng verbunden mit Paris (seine Ballette "Der Feuervogel", "Petruschka" und "Le sacre du printemps" waren dort bereits uraufgeführt worden), wenngleich er erst seit 1920 dauerhaft in Frankreich lebte.
Das 1. Cellokonzert von Martinů entstand 1930, in seiner Pariser Zeit. Er lebt dort bis 1940. Auch er also war vertraut mit französischen Komponisten und ihren Werken. Ebenfalls auf dem Programm: zwei Schlüsselwerke von Claude Debussy und Maurice Ravel: "La mer", drei sinfonische Skizzen, und "Daphnis et Chloë", 2. Suite.
Ebenso wie Strawinskys "Chant du rossignol", erhielt auch Debussys "La mer" zunächst keine guten Kritiken. Nach der Uraufführung 1905 war das Publikum enttäuscht, es war ja kein Meeresrauschen zu hören. Und auch das Orchester konnte sich mit den neuartigen Klängen und Harmonien nicht anfreunden. Vielschichtig, undurchsichtig, schimmernd – und doch abgründig.
Maurice Ravel schrieb "Daphnis et Chloë" für die Ballett-Truppe von Sergej Diaghilew, später "verselbständigte" sich das Werk in Form von zwei Konzert-Suiten. Igor Strawinsky nannte das Werk "eines der schönsten Produkte in der gesamten französischen Musik."
Live aus dem Schauspielhaus Dresden
Igor Strawinsky
"Le Chant du Rossignol" - Sinfonische Dichtung nach Hans Christian Andersen
Bohuslav Martinů
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1
ca. 20.55 Uhr Konzertpause, darin: "Dresden - Stadt der Kunst..." - Ruth Jarre im Gespräch mit Frauke Roth und Adelheid Schloemann (Dresdner Philharmonie)
Claude Debussy
"La mer" - Drei sinfonische Skizzen für Orchester
Maurice Ravel
"Daphnis und Chloë" - Sinfonische Fragmente aus dem gleichnamigen Ballett (Suite Nr. 2)
Sol Gabetta, Violoncello
Dresdner Philharmonie
Leitung: Alain Altinoglu