"Drei Sätze für ein ganzes Leben"

Gast: Sebastian Manz, Moderation: Ilona Hanning · 10.11.2013
Ein Konzert, so umfassend wie ein ganzes Leben - umfassend genug jedenfalls, um sich ein Leben lang damit zu beschäftigen: Das Klarinettenkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart ist ein Prüfstein für jeden Klarinettisten. Sebastian Manz hat mit dieser Musik sein Glück gemacht.
40 Jahre lang wurde beim ARD-Wettbewerb in München kein erster Preis für einen Klarinettisten verliehen – bis sich 2008 ein gerade mal 22 Jahre alter Kandidat aus Hannover vorstellte und Mozarts Klarinettenkonzert spielte. Auf diese Weise erntete Sebastian Manz nicht nur den raren Hauptpreis des ARD-Wettbewerbs nebst einigen Zusatzpreisen, sondern für seine Preisträger-CD gleich noch den "Echo" in der Kategorie "Nachwuchskünstler des Jahres".

"Gnadenlos konfrontiert" werde man als Student mit Mozarts Klarinettenkonzert, sagt Sebastian Manz, der dieses Werk als Schüler von Sabine Meyer unzählige Male durchgearbeitet hat. Das Klarinettenkonzert ist Mozarts letztes großes Instrumentalwerk, er schrieb es wenige Wochen vor seinem Tod im Herbst 1791. Es gilt nach wie vor nicht nur als eines der musikalisch schönsten, sondern auch in jeder Hinsicht anspruchsvollsten Werke für Klarinette überhaupt.

Aber was heißt hier Klarinette? Zu Mozarts Zeiten existierte dieses Instrument nicht in den uns heute bekannten Formen (in diesem Fall als Klarinette in A). Anton Stadler spielte die Uraufführung damals auf einer etwas tieferen Bassettklarinette – ein Instrument, das heute über die Alte-Musik-Bewegung wiederentdeckt wird und zu dem auch Sebastian Manz greift, wenn er Mozarts Konzert spielt. Doch über Authentizität allein kann man Mozarts Meisterwerk nicht gerecht werden – deswegen wird Sebastian Manz Aufnahmen der unterschiedlichsten Vorbilder und Kollegen ins Studio mitbringen, von Benny Goodman über Karl Leister bis zu Eduard Brunner.