Doku-Film über Landgrabbing

Äcker und Wiesen vor dem Ausverkauf

Dunkle Wolken ziehen über das Boitzenburger Land in Brandenburg.
Objekte der Begierde für große Agrarunternehmen: Landwirtschaftsflächen in der Uckermark © picture alliance / dpa / Oliver Mehlis
Michael Succow im Gespräch mit Katja Schlesinger und Frank Meyer · 01.03.2016
"Landstück" heißt ein Dokumentarfilm von Volker Koepp, der jetzt in die Kinos kommt und zeigt, wie Agrar-Riesen in der Uckermark die Böden aufkaufen und ausbeuten. Auch der Biologe Michael Succow fürchtet um seine Heimat. Er warnt: "Landschaft ist nicht vermehrbar."
In diesen Tagen startet im Kino der Dokumentarfilm "Landstück" von Volker Koepp, der vor kurzem auch auf der Berlinale zu sehen war. Weite Teile der Uckermark gehören nicht mehr denen, die dort wohnen, zeigt der Film - sondern riesigen Agrarbetrieben, die versuchen mit der Landschaft ein Maximum an Profit zu machen. Einer der Protagonisten im Film ist der Biologe Michael Succow aus der Uckermark. Auch er befürchtet den Ausverkauf seiner Heimat.
Das Problem sei, dass die betreffende Agrarindustrie keine Bindung mehr an die Region habe, sagte Succow im Deutschlandradio Kultur. "Der Besitzer wohnt dort nicht, er wirtschaftet dort nicht, er ist irgendwo in der Welt und hat dann Verwalter. Und die haben nur ein Ziel - eben möglichst viel an Geld herauszuwirtschaften, ohne Verantwortung für die Region, für die Menschen, für die Natur."
Der massenhafte Griff der Agrar-Riesen nach den Äckern und Wiesen dürfe in einer Demokratie aber nicht passieren, meint der Biologe: "Landschaft ist nicht vermehrbar. Hochwertige, intakte Landschaft ist ein immer knapper werdendes Gut und es ist für mich ein Gemeingut. Wir haben alle dieses Land in seiner Funktionstüchtigkeit zu erhalten."
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