Documenta-Veteranin

Eine Dauerkarte für die internationale Kunst

Das Logo zu "60 Jahre documenta" wird im Fridericianum in Kassel (Hessen) an die Wand projeziert.
Mit 16 Jahren besuchte Renate Dumschat ihre erste Documenta © picture alliance / dpa / Uwe Zucchi
Renate Dumschat im Gespräch mit Christine Watty  · 15.07.2015
Renate Dumschat ist ein unbeirrbarer Documenta-Fan. Sie hat nicht eine Ausstellung ausgelassen und freut sich auf die internationale Kunstszene, die alle fünf Jahre zu Gast in Kassel ist. Sie will auch zu der beim nächsten Mal parallel stattfindenden Documenta in Athen.
16 Jahre alt war Renate Dumschat, als sie 1955 die erste Documenta in Kassel sah. Fasziniert begegnete sie einer Kunst, die noch vor wenigen Jahren von den Nazis als entartet verboten und verfolgt worden war.
"Lehmbruck, Henry Moore, Picasso, Otto Dix" - noch heute heute schwärmt sie von den documenta-Highlights auf, denen sie als junge Frau begegnete. Seither hat sie keine einzige der bislang 13 Ausstellungen verpasst, besaß für die meisten eine Dauerkarte, die sie eifrig nutzte. Auch die letzte hat ihr sehr gut gefallen. Selbst skurrilen Ausstellungsstücken wie Joseph Beuys "Verwaldung von Kassel" oder der aufgeblasenen Wurst von Christo habe sie etwas abgewinnen können.
Dauerkarte als Flugticket?
"Nur mit Videokunst kann ich nicht so viel anfangen", sagt Renate Dumschat. Sehr viel dagegen mit der Idee, die kommende documenta parallel auch in Athen stattfinden zu lassen: "Es wäre schön, wenn man mit seiner Dauerkarte auch nach Athen fliegen könnte", fügt die 76-Jährige augenzwinkernd hinzu.
Ihr Erinnerungen hat sie in dem "oral history"-Projekt "Meine documenta" erzählt, das seit zwei Jahren Teil des documenta-Archivs ist. Heute wird dieses Archiv der Stadt Kassel übergeben.
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