Die Zukunft der Rechtspopulisten

Politologe Nolte sieht AfD am Ende

Der Historiker und Autor Paul Nolte, seit 2005 Professor für Neuere Geschichte an der FU Berlin.
Der Historiker und Autor Paul Nolte, seit 2005 Professor für Neuere Geschichte an der FU Berlin. © dpa / picture alliance / Horst Galuschka
Paul Nolte im Gespräch mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow · 02.06.2015
Die Führungsspitze der AfD ist heillos zerstritten und hat nun auch noch ihren für Juni geplanten Parteitag abgesagt. Für die Rechtspopulisten sehe es ganz schön düster aus, meint der Politologe Paul Nolte.
Nach der Absage des für Juni geplanten Parteitags sieht der Politikwissenschaftler Paul Nolte die AfD am Ende. Der Streit in der Führungsspitze werde "diese Partei nach meiner Einschätzung tatsächlich auseinanderreißen", so Nolte im Deutschlandradio Kultur. Dies habe nichts mehr mit gewöhnlichen Flügelkämpfen zu tun: "Das sind zwei ganz unterschiedliche Kulturen, die sich da befeinden und bekriegen. Und ich glaube, da ist nichts mehr zu kitten."
Keine überzeugende programmatische Kraft
Um zu überleben, brauche die AfD "eine programmatische Agenda, die auch eine langfristige Existenzberechtigung begründet". Bei den Grünen, die ebenfalls in ihrer Anfangszeit heftige Flügelkämpfe ausgetragen haben, "ist das offensichtlich der Fall gewesen mit einer im weitesten Sinne ökologisch-nachhaltigen wachstumskritischen Agenda und gesellschaftlichen Strömungen, die sich daraufhin integrieren ließen". Eine Einigkeit über die politischen Ziele aber sei der AfD abhanden gekommen, "wenn sie denn überhaupt jemals bestand", sagte Nolte.
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