"Die Schönheit, niemals verriet ich sie"

Von Barbara Spengler-Axiopoulos · 05.05.2009
Man kennt ihn als Dichter der Verbannungsinseln und Straflager, als treuen Anhänger der KP Griechenlands. Dazu trug vor allem jene Sicht bei, die die DDR über ihn pflegte. Dass die literarische Bedeutung von Jannis Ritsos über diesen engen politischen Rahmen weit hinausweist, ist auch heute hierzulande kaum bekannt: Ritsos war Zeuge der kritischen und tragischen Momente des 20. Jahrhunderts und zählt zu den bedeutenden Lyrikern seiner Heimat.
Die Poesie des vor 100 Jahren geborenen Dichters wurzelt im traditionellen Volkslied, das er mit einer schlanken, poetischen Sprache verbunden hat. Einige seiner schönsten Gedichte wurden von Mikis Theodorakis vertont. Aus dem armen, lungenkranken Jannis Ritsos, der aus einem abgelegenen Provinznest in die Hauptstadt Athen kam, wurde einer der größten Dichter Griechenlands, der "Dichter der Schönheit".

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