"Die Leute wollen ihre Stimme abgeben"

18.09.2010
Die Projektleiterin der Caritas in Afghanistan, Marianne Huber, sieht in der Bevölkerung des Landes ein großes Interesse, durch die Stimmabgabe die künftige Politik mitzubestimmen.
Trotz der Überzeugung, dass es zu Manipulationen komme, sei das Bemühen sehr groß, an dieser Wahl teilzunehmen, sagte die Entwicklungshilfepolitikerin am Sonnabend im Deutschlandradio Kultur. "Soweit wir das hier mitbekommen, wollen die Leute ihre Stimme abgeben, (…) trotz der Erwartungen, dass Fälschungen passieren werden." Es herrsche keine generelle Stimmung der Abstinenz, betonte Huber.

Allerdings sei die Lage am Sonnabend, dem Tag der Parlamentswahl im Land, sehr unterschiedlich. So sind nach Darstellung der Caritas-Mitarbeiterin noch immer viele Wahllokale geschlossen. Einige Gebiete seien zudem unterversorgt mit Wahlzetteln.

Die Skepsis in der Bevölkerung werde aber genährt durch die anhaltenden Machenschaften im Vorfeld der Wahl: "Man vermutet, dass vor allem die Parlamentsanwärter, die aus starken Familien kommen, die also einen Hintergrund haben von mächtigen Familienmitgliedern, eben auch ihre Wege finden werden, zu fälschen."
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