Die Kulturgeschichte der Postkarte

Schöne Grüße!

Trotz E-Mail noch immer Kult: Postkarten. Vor allem in der Urlaubszeit.
Trotz E-Mail noch immer Kult: Postkarten. Vor allem in der Urlaubszeit. © dpa / picture alliance / Fredrik von Erichsen
Von Oliver Schwesig · 14.08.2016
Die Postkarte zählt zu den ältesten Massenmedien. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie zunächst nur mit Text verschickt, ab der Jahrhundertwende auch als Ansichtskarte mit Vierfarbfoto. Dieser grafische Quantensprung bereitete den Weg für die ganz eigene Kunstgeschichte der Postkarte und machte sie sogar zweitweise zum Sammlerobjekt.
Die rhetorische Kraft eines geschrieben Briefes konnte die Postkarte nie erreichen. Aber ein Farbfoto auf der Vorderseite mit Ansichten aus unbekannten Ländern und Gegenden, das war in den immobilen analogen Zeiten des 19. Jahrhunderts schon ein echtes Kunsterlebnis.
Mitte des 19. Jahrhunderts ging es los. "Aviskarte" hieß sie in Preußen, "Correnspondenzkarte" in Österreich. Und ihre Erfindung hatte ganz praktische Gründe. Es gab einfach Nachrichten, für die ein Brief schlicht zu teuer und zu aufwändig gewesen wäre.
Die Postkarte wurde innerhalb nur weniger Jahre zu einem erschwinglichen nonverbalen Kommunikationsmittel. Als die Bildpostkarte aufkam, entwickelte sich sogar eine Sammlerkultur. Und je nachdem von wem sie stammt, wie alt sie ist, oder was drauf steht, kann die Postkarte für manch einem zum wertvollsten Stück Papier werden. Noch wertvoller als ein Geldschein.

Musikalische Histörchen

Mit dem Song "Wolverton Mountain" begann Claude Kings Karriere in der Countrymusik 1962. Ganze neun Woche stand das Lied an der Spitze der US-Countrycharts, erreichte Platz sechs in der Pophitparade und Platz drei im Easy Listening – das nennt man echten Crossover. Der Song von King beruht auf einer realen Person. Sein Neffe Merle Kilgore hatte das Original geschrieben und seinen Onkel Clifton T. Clowers als Vorbild genommen. Clifton Clowers hatte fast sein ganzes Leben auf einer Farm in der nördlichen Ecke der Wolverton Mountains verbracht, wo er auch 1994 verstarb. Wie im Lied konnte Clowers auch im wahren Leben seine Töchter nicht vor den "lüsternen" Männern beschützen. Am Ende seines Lebens war er fünfzehnfacher Großvater, siebenundzwanzigfacher Urgroßvater und fünffacher Ururgroßvater. Claude King hat für seine Version von "Wolverton Mountains" den ursprünglichen Song etwas umgeschrieben.

Rätsel

Falls Sie in den letzten Tagen fern geschaut haben, dürfte die folgende Frage nicht so schwer zu beantworten sein. Wir suchen eine Filmfigur, die auf einer echten Person beruht. 1993 gelang dem englisch-irischen Schauspieler Daniel Day-Lewis sein Durchbruch in dem Film "Im Namen des Vaters". Er spielt darin einen irischen Mann, der verdächtigt wurde, als IRA-Terrotist einen Bombenanschlag auf einen Pub in London 1975 ausgeführt zu haben. 15 Jahre sass er unschuldig im Knast, bis eine mutige Anwältin den Fall 1990 neu aufrollte und einen der größten Justizirrtümer der britischen Geschichte aufdeckte. Der Fall beruht auf einer wahren Begebenheit. Unsere Frage nun: Wie hieß die (wahre) Figur, die Daniel Day-Lewis in dem Film "Im Namen des Vaters" verkörpert?
Die Antwort lautet: Gerry Conlon

Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Das war die Woche der Männer, die anpacken: Der türkische Präsident Erdogan und Russlands Präsident Putin sind wieder Best Buddies, um gemeinsam Terroristen wegzubomben. Bundesinnenminister Thomas De Maiziere steht auf "wirksame Anti-Terror-Gesetze". Der künftige US-Oberfehelshaber Donald Trump weiß, wer den IS gegründet hat: Obama. Und wenn diese Männer nun alle zusammen auf Terroristenjagd gehen - was soll dann noch schief gehen?

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