"Die Hüter des Lichts"

Von Hans-Ulrich Pönack · 28.11.2012
In "Die Hüter des Lichts" rettet eine Gruppe ungleicher Kindheitshelden die Welt: vom Weihnachtsmann über den Osterhasen und die Zahnfee bis hin zum Sandmann. Der Film ist eine Hymne auf die kindliche Fantasie und gelungenes Weihnachtskino für die ganze Familie.
Der definitive 2012er Weihnachtsfilm kommt diesmal nicht aus dem Animationshaus von Walt Disney, sondern wurde von den kreativen Machern aus den "DreamWorks Studios" "gedreht". In "Die Hüter des Lichts" führt ausgerechnet zu Weihnachten nicht nur Santa Claus – natürlich – beleibt das Wort sondern auch der Osterhase (!) sowie die das Ganze Jahr über aktiven Figuren Zahnfee (samt kleiner Helferinnen), Sandmann und der für die Menschen unsichtbare, ziemlich rebellische 300jährige "Junge" Jack Frost.

Jack Frost wurde vom Mann im Mond dazugeholt, weil es nun gegen einen bedrohlichen alten Feind anzutreten gilt, der den Kindern ihre Träume rabiat kaputt zu machen beabsichtigt: Pitch. Besser auch bekannt als "der Schwarze Mann". Der liebend gerne sich im nächtlichen Dunkeln unterm Bett versteckt, um die Kinder zu ängstigen. Mit seiner düsteren Armee von Albträumen tritt er an, die Welt zu unterjochen. Jack Frost hat anfangs wenig Lust, sich dem Dream-Team anzuschließen, sieht aber dann ein, dass gerade ER mitmachen muss, weil er doch noch eine ganz alte Rechnung offen hat. Die es endlich, nebenbei, auch zu klären gilt: Wer ist er, woher kommt er, wer waren seine Eltern?

Also: Das ungleiche wie augenzwinkernd komische Avengers-Team kann loslegen. Und verbündet sich im Verlaufe der Prüfungen auch entscheidend mit dem Menschenjungen Jamie. Der diesmal nicht in vorlauten (und überflüssigen), sondern prickelndem 3D auftretende, agierende Stoßtrupp und ihre fulminanten Luftkämpfe, in ihren raumfüllenden spannenden Bewegungen, den fantasievollen Rutschpartien. Dabei "gezimmert" mit viel Charakter-Tiefe hinter der fulminanten, echt wirkenden Hautfläche. Animation wird und wirkt immer "echter". Und besitzt hier auch, absolut unheilig wie unangestrengt, die "gute Botschaft" - vom Erhalt der Träume. Vom Miteinander durch/über Freundschaft. Von der individuellen "Stärke" und Schönheit jedes Wesens.

"Die Hüter des Lichts" ist ein ebenso rasantes wie humanes Animations-Vergnügen. Füllt angenehm Augen und Herz ohne Kitsch. Eine Hymne auf die ewige kindliche Fantasie. Ein vorzüglicher Familien-Weihnachtskinofilm, der für viel gute Bauch- und Kopf-Laune sorgt.


USA 2011/2012; Regie: Peter Ramsey; B: David Lindsay-Abaire; Co-Pr.: u.a. William Joyce + Guillermo del Toro; K: Roger Deakins; M: Alexandre Desplat; 97 Minuten