Studie zur "Generation Mitte"

Hochzufrieden - bis auf die Work-Life-Balance

Ein junges Paar mit Kind sitzt auf einer Wiese unter einem Baum.
Gelingende menschliche Beziehungen sind ein wesentlicher Glücksfaktor. Aber nicht nur das zählt. © picture alliance / dpa / Hans Wiedl
02.09.2015
Die große Mehrheit der 30- bis 59-Jährigen stuft die eigene Lebenssituation als gut ein. Diese "Sattheit" sieht Glückforscher Karlheinz Ruckriegel aber nicht unbedingt als Problem. Sie gebe Kraft, etwas zu verändern. Der Bedarf dafür sei da.
80 Prozent der so genannten "Generation Mitte" - also der 30- bis 59-Jährigen - sind mit ihrem Leben hochzufrieden, das belegt eine neue Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach. Das nicht heißen muss, dass diese Generation zu erhöhter Behäbigkeit neigt, sagt der Professor für Volkswirtschaft und Glückforscher, Karlheinz Ruckriegel: "In der Sattheit muss nicht von Haus aus ein Problem liegen."
Wenn Menschen mit ihrer Situation zufrieden seien, hätten sie auch die Kraft etwas zu ändern, so Ruckriegel im Deutschlandradio Kultur. Die Studie zeige, dass sich die Menschen im Bereich Bildung oder Work-Life-Balance durchaus Veränderungen wünschten. "Hier denke ich schon, dass diese Generation nicht nachlassen wird."
Wesentlicher Glücksfaktor soziale Beziehungen
Wer glaubt, dass die gefühlte Zufriedenheit vor allem mit Geld zu tun hat, liegt falsch. Bereits seit einiger Zeit wisse man, "dass ab einem bestimmten Einkommensniveau ein weiterer Anstieg dieses Einkommens nicht mehr zu einer Erhöhung der Lebenszufriedenheit beiträgt", so Ruckriegel. Der wesentliche Glücksfaktor sei für Menschen ein anderer - "an allererster Stelle gelingende soziale Beziehungen".
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