Die Eisheiligen

Eine Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt ein Porträt der Schriftstellerin Helga M. Nowak.
Porträt der Schriftstellerin Helga M. Novak (eigentlich Maria Karlsdottir) vom 19. Januar 1971. © picture-alliance / dpa
Von Helga M. Novak · 14.05.2014
Am 15. Mai hat Sophie Geburtstag, am Tag der heiligen Sophie, der letzten Eisheiligen. "Kaltesophie" nennt ihre Adoptivtochter sie nicht allein deshalb und setzt der lieblosen Kälte dieser Frau verzweifelt ihre Aufsässigkeit entgegen.
Es ist ihre eigene Berliner Kindheit und Jugend, von der Helga M. Novak in den bruchstückhaften Erinnerungen des Mädchens berichtet. Beginnend 1939, kurz vor Kriegsausbruch, erzählt sie die Geschichte dieser Mutter-Tochter-Beziehung über die Jahre des Faschismus hinweg bis zur "neuen Zeit", in die sich das Mädchen auf ihrer vergeblichen Suche nach Liebe und Geborgenheit nun stürzt.
Regie und Bearbeitung: Gabriele Bigott
Komposition: Tobias Morgenstern
Mit: Winnie Böwe, Eva Weißenborn, Martin Seifert u.a.
Ton: Peter Avar

Produktion: RBB 2006
Länge: 55’21

Helga M. Novak, geboren 1935 in Berlin, gestorben im Dezember 2013 in Rüdersdorf bei Berlin. War Schriftstellerin und Lyrikerin. Wurde 1966 wegen regimekritischer Texte aus der DDR ausgewiesen. Lebte u.a. in Island und Polen. Zahlreiche Hörspiele, u.a. "Ballade von der kastrierten Puppe" (WDR/NDR 1972), "Musikwalze" (SDR 1978)und "Carmen in Peking" (SDR 1986).