Die eingeübte Kranke

Unterwegs mit einer Simulationspatientin

Die Medizinstudentinnen Anja-Kathrin und Marie führen im Januar 2016 in der Charité in Berlin während einer Übung in der "Simulierten Rettungsstelle" eine Behandlung an einem Simulationspatienten durch.
Lea nennt ihn einen der schönsten Nebenjobs der Welt. Als Simulationspatienten arbeiten Frauen und Männer unterschiedlichen Alters. © picture alliance / dpa / Britta Pedersen
Von Bettina Conradi und Christian Conradi · 22.12.2016
Lässt sich ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch erlernen? Die Berliner Charité hat einen Reformstudiengang ins Leben gerufen, in dem genau das geübt werden kann. Simulationspatienten spielen bestimmte Rollen wie eine Frau, die der Schulmedizin misstraut.
Lea: "Ich bin hergekommen, weil meine Eltern gesagt haben, ich soll mit dem Rauchen aufhören. Ich habe ein Stechen und Brennen im Sonnengeflecht."
Lea würde weder zum Arzt gehen, weil andere es ihr sagen, noch ist sie multimorbide oder hypochondrisch ...
Lea: "Hm, ich hab ... Ich hab Schmerzen beim Wasserlassen. Ich hatte heute Nacht und Früh solche Magenschmerzen, ich kenne das schon, aber so schlimm war es noch nie ... "
Lea: "Irgendwie ... Ich hab das Gefühl, ich kann nicht mehr riechen."
Mit Sätzen wie diesen eröffnet Lea Studierenden der Medizin die Möglichkeit, Arzt-Patienten-Kommunikation zu üben.

Einer der schönsten Nebenjobs der Welt

Wir treffen unsere Freundin Lea auf einen Spaziergang mit Brause im Sonnenschein ... . Lange nicht gesehen ... Lea hat seit dem Abschluss ihres Studiums immer viele Jobs gleichzeitig. Sie arbeitet als Theaterpädagogin, Kellnerin und Künstlerin. Bei unserem Spaziergang erzählt sie, dass noch etwas Neues dazugekommen ist. Ein befreundeter Tänzer habe ihr vom 'schönsten Nebenjob der Welt' erzählt. Lea war gleich Feuer und Flamme und bewarb sich – und arbeitet jetzt auch als Simulationspatientin an der Charité.
Simulationspatientin sein bedeutet, so zu tun "als ob" – aber ohne zu simulieren. Eine "Als ob"-Patientin kommuniziert mit Ärzten in spe, in einer "Als ob"-Situation über gesundheitliche Probleme, die sie nicht tatsächlich hat.
Anschließend gibt es Feedback – aus der Innenperspektive der "Als-ob"-Patientin. Können Empfindungen, die man stellvertretend für jemanden erlebt, den es gar nicht gibt, überhaupt echt sein? Gibt es Rückkopplungen zwischen der gespielten Rolle und der eigenen Person? Wie Lea wohl ist, wenn sie jemand anderes ist? Wir würden so gern mal dabei sein ... – Ob das wohl geht?
Ja, wir dürfen mitkommen. Nicht an einem Prüfungstag, aber wir dürfen Lea an einem "normalen" Arbeitstag begleiten, an dem sie für Studierende des Modellstudiengangs Medizin eine der inzwischen ungefähr 300 Rollen aus der Datenbank der Charité spielt: Von Rauchern mit Aufhörbedarf bis hin zu schwerstkranken Patienten und ihren Angehörigen sind vielfältige Rollen für Simulationspatienten unterschiedlichsten Alters dabei.

Wie spielt man eine Esoterikerin?

Wir treffen Lea morgens, um sie schon auf dem Weg zur Charité zu begleiten. Wir würden gern genau wissen, wie – oder vielleicht auch wann – sie zur Simulationspatientin wird ...
Lea: "Hallo. Ich muss mir mal kurz was zu Essen kaufen. Ich hab die ganze Zeit noch gesucht, weil ich was Esoterisches anziehen sollte, aber ich hab nix gefunden. Ich fahre jetzt in die Charité und habe dort einen Simulationspatienteneinsatz als Frau Paulsen."
Christian: "Und Du hast Dich entsprechend Deines Charakters gekleidet?"
Lea: "Ja, wollte ich. Hatte nix da."
Christian: "Und was hast Du jetzt ausgewählt?"
Lea: "Jetzt habe ich so eine Strickjacke, die leicht ... , leicht esoterisch angehaucht ist. Strick. Bisschen länger. Schluffi. So. Zumindest ein Hauch, haha, dass man sich's vorstellen kann." (lacht)
Wir fahren zum Charité Campus Mitte. Da noch etwas Zeit ist, machen wir noch eine Pause an der Spree. Lea raucht eine Zigarette.
Lea: "So ..."
Christian: "Und, willst Du schon mal 'into character' gehen, Frau Paulsen oder willst Du so lange Lea bleiben wie es geht?"
Lea (lacht): "So lange Lea wie es geht! Das kommt dann schon."
Christian: "Meinst Du, Frau Paulsen würde rauchen?"
Lea: "Nein, auf keinen Fall. Ich weiß, dass sie nicht raucht. Das ist keine Vermutung. Sie trinkt ab und zu ein Glas Rotwein."
Christian: "Aber nur weil das irgendwelche Chakren aktiviert ..."
Lea: "Genau. Aber sie würde nie Drogen nehmen oder rauchen. Wenn man sie danach fragt, dann sagt sie auch so 'Neh! Also was ist das denn für eine absurde Frage ... ' Ja, kiffen könnte sie eigentlich ganz gut, aber sowas steht natürlich nicht im Rollenprofil."
Lea empfindet die vorgegebenen Rollen nicht immer als stimmig. Und das nicht nur, weil Menschen eben widersprüchlich seien, sagt sie, sondern weil man ihnen die Konstruiertheit manchmal eben doch anmerke.
Lea: "Sie ist von der Art her eher offensiv ... und meint, dass sie einen schon immer verstanden hat, bevor man den Satz beendet hat."
Und dennoch: Schritt für Schritt Richtung Charité wird Rada Paulsen, Charakterfrau einer vorgegebenen Rollen-Biografie, für uns plastisch, persönlich. Sie ist zwischen 25 und 40 Jahre alt, erzählt Lea und hat im konkreten Einsatz immer genau das Alter der jeweiligen Simulationspatientin. In Leas Fall ist sie also 27 Jahre alt.
Frau Paulsen war Bankkauffrau bis sie ihr Leben umgekrempelt und ihre Mitte in einem Meditationszentrum gefunden hat. Sie hat neben ihren akuten Magenproblemen noch weitere wiederkehrende Beschwerden.
Lea: "Neigung zu Nasenbluten, ... manchmal Herzrasen nachts, Prämenstruelles Syndrom, Dysmenorrhoe, muskulären Verspannungsschmerz im Schulter-Nackenbereich und einmal im halben Jahr Migräne."
Über Frau Paulsen weiß Lea weit mehr als nur gesundheitliche Dinge. Im Simulationsgespräch kommen nicht alle Details zur Sprache. Was offengelegt wird, hängt von der Interaktion im "Als-Ob"-Sprechzimmer ab.
Lea: "Mich interessiert das halt als performative Situation. Also, dass das funktioniert: Dass da eben eine bewusst eingesetzte Fiktion, einen tatsächlichen Lerneffekt hat."
Bettina: "Hast Du das Gefühl, dass Du dabei auch etwas lernst?"

"Was für eine Art von Arzt will ich sein?"

Lea: "Ich hab's Gefühl, ich lerne sauviel über 'wie Menschen ticken'. Die spielen ja auch Rollen. Wenn man Arzt ist, spielt man eigentlich den ganzen Tag eine Rolle. Und die sind ja gerade am entwickeln: Ihr Rollenprofil, für ihr Leben. Und dann gibt es halt die verständnisvolle Ärztin, der Haudrauf-Arzt, der Strenge, ... und das müssen die dann erst mal rausfinden. Jetzt merkt man noch, wie deren Persönlichkeit so rausbricht. Und ich glaube, je länger du das machst und auch studierst und später praktizierst, umso weniger fällt dir auf, dass das eigentlich ein Charakter ist, den du da spielst."
Christian: "Das ist interessant ... "
Bettina: "Ja, total. Also du glaubst, dass das Studium eine Zeit ist, in der man auch entscheidet, 'Was für eine Art von Arzt will ich sein?' und dann übt man das ein und zieht es über wie eine Haut?"
Lea: "Ja."
Wir sind da. Ein grauverputzter Altbau mit großen Trauben rauchender Medizinstudenten davor.
Lea: "Also ich guck jetzt mal gerade. Hm, 23, 3. Stock, 16. Gut."
Der Neurologe Howard Barrows entwickelte in den 1960er-Jahren an der University of Southern California ein Simulationspatientenprogramm für die Medizinische Ausbildung. Bei der Beobachtung von Interaktionen Studierender mit echten Patienten war Barrows und einem Kollegen aufgefallen, dass sich Fehler bei der Umsetzung von Fachkenntnissen in die Praxis eingeschlichen hatten – schlicht weil dies den Studierenden nicht bewusst gewesen war. Außerdem waren auch nicht immer Patienten auf den Stationen, die Krankheitsbilder aufwiesen, welche gerade Studienthema waren.
Barrows entdeckte, dass man einige Untersuchungsbefunde problemlos simulieren konnte und gestaltete auf der Basis eines aktuellen Falls seinen ersten Simulationspatienten. Fast alle Universitäten Nordamerikas arbeiten inzwischen mit einem solchen Programm, während diese Entwicklung in Deutschland noch nicht überall Standard ist. Die Charité in Berlin nimmt da eine gewisse Pionierposition ein.
Nicht immer empfindet Lea die Simulationssituation als angenehm. Frau Paulsen, also der Charakter, den Lea heute spielt, steht der Schulmedizin kritisch gegenüber. Das provoziert Ressentiments, auch bei den Studierenden.
Lea: "Also in dem Fall ist es ja so, sie will ja keine Antibiotika nehmen. Und ich bin danach ja oft noch in diesen Diskussionsrunden dabei. Und dann reden die da so 'Na, wie kann man denn dann jemanden dazu bringen, dass er Antibiotika nimmt, der das nicht will' ... Und das ist natürlich wichtig, aber auf der anderen Seite geht das halt oft in so eine Richtung, dass man schon davon ausgeht: 'Naja, wir nehmen die eh nicht ernst, wie kriegen wir die zu unserem Ziel.' Also von der Tendenz her. Oder dass sich danach, alle zusammen, ein bisschen über die Rolle lustig machen. Über diese komische alternative Eso-Frau mit ihren Chakren."
Bettina: "Und dann ist es so, dass Du denkst 'Hey, das ist jetzt unfair gegenüber Frau Paulsen?'"
Lea: "Ja, manchmal schon. Und sagen wir mal, ich finde dieses Weltbild auch nicht total abwegig. Also wenn ich jetzt sage 'Bei mir fließt die Energie hier nicht mehr' ... Das würde ich zwar jetzt nicht so formulieren, aber das ist was, das kann ich verstehen, wenn das jemand so fühlt. Oder wenn jemand sagt 'Mein Körper sagt mir das und das ...' Also ich hab viele Freunde, die so sprechen." (lacht)
Christian: "Puh, das riecht schon so nach Krankenhaus hier!"
In nahezu allen Gängen und Räumen herrscht geschäftiges Treiben, deshalb treffen wir Dr. Henrike Hölzer (Interview mit Dr. Hölzer als MP3), in einem großen, altehrwürdigen Konferenzraum mit Holzvertäfelung. Dr. Hölzer war bis zum September dieses Jahres Leiterin des Simulationspatientenprogramms.
2001, zwei Jahre nach dem Start des Programms an der Charité, ist Frau Hölzer, selbst Simulationspatientin gewesen. Anfangs gab es zehn Simulationspatienten, kurz SP, die inzwischen zu einem Stamm von 150 angewachsen sind. Das SP-Programm hat Frau Hölzer so fasziniert und überzeugt, dass sie geblieben ist.
Dr. Hölzer: "Ja, ich bin sehr überzeugt von der Sache, ich bin auch überzeugt von dem Anliegen, das dahinter steht, nämlich zum Einen, dass die Studierenden so früh wie möglich mit den praktischen Anteilen des Arztberufes in Kontakt kommen sollen und das ist immer noch der Schwerpunkt, die Arzt-Patienten-Kommunikation. Es geht um Gesprächsführungstechnik, das ist genau das, was wir mit den Simulationspatienten vermitteln wollen – was mir nur auch wichtig ist, es heißt nicht, dass es deswegen nicht authentisch ist."
In einem karg eingerichteten Gruppen-Arbeitsraum stehen Tische und Stühle, denen man ansieht, dass hier schon viel gearbeitet wurde. Eine gut gelaunte Gruppe Studierender sitzt im Halbkreis um einen Einzeltisch mit zwei Stühlen. Sebastian Skodda, Medizinstudent im vierten Semester, wird heute Arzt für die Simulationspatientin sein. Er sitzt auf einem der beiden Stühle.
Frau Dornquast: "Also, wir haben heute unseren vierten Termin zu den subjektiven und wissenschaftlichen Krankheitstheorien. Wir werden anfangen wie die letzten Male auch mit dem Simulationspatientengespräch, was Sebastian heute führt."
Der leere Stuhl wartet auf Lea, alias Frau Paulsen. Die sitzt noch vor der Tür und bekommt vom Vorgespräch nichts mit. Dozentin Dornquast eröffnet die Sitzung, aufmerksam hören die Studierenden zu. Die Atmosphäre wirkt locker, fast freundschaftlich aber trotzdem konzentriert.
Beobachtungsaufgaben werden an die Kommilitonen verteilt: Gesprächseröffnung und -ende, Anamnese, Interaktion, Beziehungsaufbau, Offenheit der Fragen, Struktur des Gesprächs und Lösungsansatz sind Aspekte, die sich die anderen Studierenden genauer anschauen, um Sebastian später Rückmeldung zu geben.
Sebastian: "Ich hab extra nicht irgendwie vorher gelauscht bei anderen Gruppen aus anderen Semestern, weil ich mir das eigentlich offen halten wollte, die Situation so real wie möglich zu haben, also es kommt ein Patient und man weiß gar nicht, was es ist."
(Christian): Während im Arbeitsraum letzte Vorbereitungen getroffen werden, sitze ich mit Lea wartend im Flur. Sie wirkt konzentriert. Still. Der Flur rauscht, eiligen Schrittes ziehen immer wieder Leute an uns vorbei.
Lea: "Jetzt versuche ich mal ein bisschen konfrontativ zu sein."
Christian: "Hast jetzt aber nicht Angst vor deinem Arztbesuch?"
Lea: "Haha, nein."
Christian: "Wie oft hast du die denn jetzt schon gespielt?"
Lea: "Öh, weiß nicht. Zwanzig Mal oder so."
Dr. Hölzer: "Improvisationstalent, Flexibilität ist gefragt. Man muss sehr genau beobachten können. Für das Feedback. Und zwar nicht nur das Gegenüber, was ja klar ist, denn demjenigen soll man ja Feedback geben, sondern vor allem auch die eigenen Reaktionen 'Wie geht es mir denn, wenn der Arzt keinen Blickkontakt macht ... Was habe ich auf dem Herzen, was brauche ich, damit ich das sagen kann, was ich auf dem Herzen habe und was hält mich davon ab.' Also man muss gleichzeitig eine Rolle spielen und selbst sich wahrnehmen und das Gegenüber beobachten. Das ist schon eine große Herausforderung."
Im Raum wird es ruhig und die Anspannung steigt.
Sebastian: "Jetzt so ein Schnaps wäre gut. Zur Beruhigung."
Student: "Das wird alles aufgenommen."
Sebastian: "Wie heißt die Patientin noch mal?"
Frau Dornquast: "Frau Paulsen müsste das sein. Ja, Frau Paulsen. So, umgeräumt ist ja schon alles. Dann gucke ich noch mal kurz zur Simulationspatientin und dann kann es auch gleich losgehen."
Dr. Hölzer: "Frau Paulsen ist eine Simulationspatientin in einem Strang von Rollen, die immer wieder auftauchen, wo es um unterschiedliche kulturelle Hintergründe geht. Und häufig bei interkultureller Kommunikation oder Kooperation denkt man dann 'ja, das ist jemand, der kein Deutsch kann oder jemand, der fremd ist, weil er zugewandert ist oder so ... Und unser Anliegen war es, eben auch Rollen zu haben, die ein anderes Verständnis haben von Gesundheit und Krankheit als es dem schulmedizinischen Mainstream entspricht. Ja. Und dafür ist Frau Paulsen ein Beispiel."
Die Rollenentwicklung für die Simulationspatienten geschieht in einem komplexen Austausch von Planungsgruppen des Reformstudiengangs Medizin und Fachärzten. Zwar werden die Fälle idealtypisch auf Lernziele zugeschnitten, dennoch dienen authentische Krankheitsgeschichten aus dem klinischen Alltag als Grundlage. Auch die Simulationspatienten, die sich dann im Training eine Rolle aneignen, haben ein Mitspracherecht bei der Entwicklung der Rollen.

Das gespielte Arzt-Patientin-Gespräch

Sebastian: "So, Frau Paulsen?"
Frau Paulsen/Lea: "Ja."
Die Tür zum fiktiven Praxisraum öffnet sich – und es geht los.
Sebastian: "Guten Tag, Sebastian Skodda mein Name, so kommen Sie herein, setzen Sie sich gerne."
Auf einmal ist Lea nicht mehr Lea. Irgendetwas ist passiert.
Sebastian: "So, Frau Paulsen. Was führt Sie denn heute zu mir?"
Frau Paulsen: "Ja, ich hab hier so ein ganz starkes Stechen, ja hier so, hier im Sonnengeflecht."
Sebastian: "Ok. Seit wann haben Sie das jetzt?"
Dr. Hölzer: "Das ist, glaube ich, unausgesprochen ein ganz wichtiger Aspekt dieser Simulationspatientengespräche – dass die Studierenden Möglichkeiten lernen, wie sie sich als Arzt oder Ärztin präsentieren können."
Sebastian: "Sie sagten ja, im Sonnengeflecht. Was meinen Sie? Also was meinen Sie damit genau, wenn Sie das jetzt noch näher beschreiben würden?"
Frau Paulsen: "Na hier. Sonnengeflecht. Das kennen Sie ja. Solarplexus."
Sebastian: "Und wann hat das angefangen?"
Frau Paulsen erzählt vom Stress beim Aufbau des Meditationszentrums und der Unmöglichkeit, sich gerade gut um sich selbst zu kümmern. Lea? Die ist verschwunden. Die Frau, die da sitzt und ihre Beschwerden schildert, sieht nur zufällig so aus wie sie.
Frau Paulsen: "Ich bin halt selber schuld, ich weiß das auch. Ich weiß ganz genau, woran es liegt – ja, jetzt ist es halt so schlimm geworden."
Sebastian: "War das denn immer so, dass das dann besser wurde, wenn Sie zur Ruhe gekommen sind?"
Dr. Hölzer: "Früher ein heißes Thema war immer, ob wir den Studierenden die Diagnose vorher mitteilen oder nicht, weil die immer irgendwas rausfinden wollen, aber darum geht es eigentlich nicht. Es geht darum wie die einzelnen Gespräche verlaufen (und die verlaufen unterschiedlich)."
Gelingende Arzt-Patienten-Kommunikation gewinne allgemein an Bedeutung, erzählt Dr. Hölzer. Mit der Änderung der ärztlichen Approbationsordnung von 2001 sei ihre Wichtigkeit für die medizinische Ausbildung und Praxis auch offiziell festgeschrieben worden.
Frau Paulsen: "Nee, das ist ganz schrecklich grad und ich geh dann halt auch mal zur Imbissbude nebenan. Und deswegen meine ich ja auch, dass ich da schuld bin, weil eben, wenn ich dann da Pommes esse ... Ist ja kein Wunder, ne – das ist doch keine Ernährung!"
Sebastian klopft behutsam Frau Paulsens Krankheits- und Familiengeschichte ab: Medikamenteneinnahme, weitere Erkrankungen, auch in der Familie ...
Frau Paulsen: "Ich bin nur hier, weil meine Heilpraktikerin gesagt hat, ich soll hierher kommen. Sonst wäre ich halt nicht hier. Deshalb bin ich irgendwie auch aufgeschmissen und weiß nicht, was jetzt passieren soll. Also ich weiß nur, dass ich ziemlich starke Schmerzen hab."
Sebastian: "Und was würden Sie sich jetzt wünschen für die weitere Behandlung? Haben Sie da etwas, das Ihr Anspruch ist und was Sie gerne berücksichtigt haben möchten? In der Behandlung?"
Frau Paulsen: "Wie meinen Sie jetzt?"
Sebastian versucht offenbar, Frau Paulsen ins Boot zu holen, nichts über ihren Kopf hinweg zu entscheiden, ihr entgegenzukommen, ihr Vertrauen zu gewinnen.
Sebastian: "Vielleicht haben Sie sich da schon mal Gedanken gemacht, wie wir da gemeinsam vielleicht vorgehen könnten?"
Frau Paulsen: "Ich habe mir da jetzt noch gar keine Gedanken gemacht. Ich bin jetzt einfach hierher gerast. Ich weiß nicht. Müssen Sie mir sagen, was Sie vorhaben."
Simulationspatienten improvisieren in der jeweiligen Situation vor dem Hintergrund der konstruierten Rollen-Biografie. Das bringt oft Leben und Bewegung in vielleicht auch manchmal starre Personenkonstruktionen.
Eine Regel aber müsse absolut verlässlich eingehalten werden, erzählt uns Frau Hölzer, denn sonst sei die Übung gefährdet: Simulationspatienten dürfen im Gespräch ausweichen, aber nicht lügen. Nur so könne sichergestellt werden, dass das Gespräch auch eins zum entsprechenden Fall bleibe.
Sebastian: "... ich weiß nicht, wie sehen Sie das?"
Frau Paulsen bekommt die Empfehlung, zunächst zur Ruhe zu kommen und eventuell später weitere Untersuchungen vornehmen zu lassen. Dann empfiehlt Sebastian ihr ein Mittel, das die Magensäure reduzieren soll.
Sebastian: "Sie pausieren jetzt einfach mal ein, zwei Tage auf der Arbeit, um wirklich zur Ruhe zu kommen, den Stress zu reduzieren, vielleicht auch mal Zeit zum Meditieren zu haben."
Zugewandt greift Sebastian zu einem überraschenden Vorschlag, der eine Brücke schlagen könnte zwischen der Schul- und der Alternativmedizin: Er bietet an, die Heilpraktikerin zu kontaktieren – zwecks Ideenaustausch. Zögernd willigt Frau Paulsen ein.
Frau Paulsen: "Hm, hm."
Sebastian: "Wäre das ok für Sie?"
Frau Paulsen: "Ja, das können wir probieren. Ja, ich spreche dann noch mal mit meiner Heilpraktikerin."
Frau Paulsen wird zunehmend einsilbig. Misstrauisch, beinahe genervt blickt sie auf ihre Hände. Sie hatte sich den Schulmediziner doch eigentlich ganz anders vorgestellt.
Sebastian: "Haben Sie denn sonst noch irgendwelche, also ein Anliegen? Ich meine, Sie haben natürlich die Schmerzen. Sie sehen noch so ein bisschen fragend aus."
Frau Paulsen: "Nee, genau, ... Ich ... , pfff., ich hab die Schmerzen, ich bin grad nur ein bisschen verwirrt, denn ich, also ich hab jetzt grad das Gefühl, wenn ich jetzt bei meiner Heilpraktikerin gewesen wäre, dass die mir vielleicht dasselbe gesagt hätte ... Und jetzt frage ich mich, warum ich überhaupt hier bin."
Sebastian: "Also ich kann Sie ja jetzt schon mal krankschreiben auf der Arbeit."
Frau Paulsen: "Genau, das ist ja schonmal gut. Also ich meine, da haben Sie natürlich Recht, dass ich auf jeden Fall mal ..."
Lea danach: "Wenn der mich ärgert und wenn er zu nett ist und ich als Frau Paulsen reagieren muss ... Bei diesen Gesprächen habe ich immer eine total laute Stimme im Kopf, die dann mit mir redet und die quasi das ständig übersetzen muss. Also wenn der schon so einen Satz anfängt, geht es bei mir schon los. Also ich spüre, wie der bei mir ankommt, habe meinen Gedanken dazu und versuche ganz schnell irgendwas zu finden: Wie reagiert die da drauf? Mein Problem ist ja, ich darf mich auch nicht nur auf die Rolle konzentrieren. Ich habe zum Beispiel im Kopf, der soll mir Medikamente geben, weil ich habe eine ganz schlimme Helicobacter-Infektion. Und Frau Paulsen will aber keine Medikamente. Und trotzdem merke ich, als Lea, weil ich das weiß, dass der einen Fehler gerade macht. Weil der schickt mich mit einer schweren Krankheit nach Hause. Und sie weiß aber noch nicht, was sie hat."
Sebastian: "Genau."
Frau Paulsen: "Okay."
Sebastian fasst die vorläufige Lösung zusammen, dann verabschieden sich beide höflich – fast routiniert, bis zur letzten Sekunde bleibt jeder in seiner Rolle – eine standardisierte Situation.
Sebastian: "Haben Sie sonst noch irgendwie etwas, das Sie noch geklärt haben wollen? Wie gesagt, ich setze mich dann gern mit der Heilpraktikerin in Verbindung."
Frau Paulsen: "Ja."
Sebastian: "Ja, die Krankmeldung stellt Ihnen dann die Kollegin vorn an der Anmeldung aus. Haben Sie noch irgendwelche Fragen jetzt an mich, irgendwas, was Sie noch geklärt haben möchten?"
Lea: "Nee, ist mir soweit erst mal klar. Bleiben wir dann in Kontakt. Dankeschön."
Sebastian: "Gut, dann sehen wir uns in drei Tagen."
Lea: "Tschüss."

Die Auswertung

Ein Student: "Sauschwerer Fall."
Sebastian merkt man Konzentration und Anspannung noch an, auch wenn ein wenig davon abgefallen scheint, seit Frau Paulsen den Raum verlassen hat und er selbst wieder Student ist.
Sebastian: "Ich hab gedacht, jetzt kommt was ganz anderes, was Interkulturelles."
Mehrere Studierende: "Stimmt. Ja. Hab ich auch gedacht. Haben wir alle."
Ein Student: "In gewisser Weise war das interkulturell ..."
Während im Sprechzimmer Rada Paulsen saß, sitzt vor der Tür nun wieder Lea, die sich aber Frau Paulsens Gedanken macht und sie auch so formuliert:
Christian: "Und jetzt machst du sofort Notizen, solange die Eindrücke noch frisch sind?"
Lea: "Genau. Ganz schwierig. Ah, wo ist mein Stift ... Also ich hätte Mehreres zu bemängeln, aber ich fand am Auffälligsten, dass ich ihm ja ziemlich klar gesagt habe, dass ich jetzt nicht weiß, was der Mehrwert ist von meinem Besuch beim Schulmediziner."
Dr. Hölzer: "Das ist der eine Aspekt, dass die Studierenden die Möglichkeit haben, wirklich mit Patienten zu üben. Der andere Aspekt ist, dass die Simulationspatienten ja eben auch Feedback geben und dass es eine Möglichkeit ist für die Studierenden oder dann eben auch fertige Ärzte, die Stimmen der Patienten zu hören. In einer Form, wie sie sie sonst nicht zu hören bekommen."
Lea: "Okay. Jetzt muss ich mir noch überlegen, was denn gut war. Hm, ist das schwierig. Ich bin jetzt grad so auf kritisch gepolt."
Lea sagt als Frau Paulsen 'ich' – als wäre das ganz natürlich ...
Lea: "Hm, er hat sich erklären lassen: Sonnenchakra, was meinen Sie damit? Hat sich auch interessiert für meine Heilmethoden."
Nach Abschluss ihrer Überlegungen öffnet Lea die Tür zum Unterrichtsraum. Irgendwo auf der kurzen Strecke zwischen Stuhl und Tür folgt Frau Paulsen der nun dominanten Lea wie ein unsichtbarer Schatten. Lea nimmt räumlich eine ähnliche Position zu Sebastian ein wie vorher im Simulationsgespräch. Sie wendet sich ihm zu, doch die Situation wirkt ganz anders als zuvor. Rollentausch. Lea eröffnet das Gespräch dieses Mal.
Lea: "Hallo, guten Tag! Lea Dietschmann. Ich setz mich mal hier hin. Vielleicht können Sie mir ja erst mal sagen, wie das für Sie war."
Ein bisschen merkwürdig:. Zwei junge Leute, die gut auch gemeinsam in einer Bar sitzen könnten, sitzen sich gegenüber, siezen sich und wahren eine klare Form.
Sebastian: "Sie haben dann gesagt 'Sonnengeflecht' und ich hab überlegt, mit der Anamnese, wie mache ich das, damit die nicht klinisch so böse rüberkommt, um Ihnen da nicht so auf den Schlips zu treten."
Lea, die zwar nicht mehr Frau Paulsen ist, ihr aber noch ihre Stimme leiht – und – mehr als das, deren Empfindungen sogar noch aus der Ich-Perspektive erläutert, hat ausreichend Distanz für konstruktives Feedback.
Lea: "Also mir ist erst mal aufgefallen, dass diese Überraschung, die Sie formuliert haben, sofort in Interesse umgeschlagen ist. Da habe ich mich als Patientin ernstgenommen gefühlt. Da ist bei mir eine Neugier angekommen."
Dr. Hölzer: "Also man spielt als Simulatiospatient zwar auch eine Rolle, muss sich aber auch exponieren, indem man sagt 'Ich fühlte mich da missachtet ... ' oder auch im Positiven [ ... ]
Man muss seine Wahrnehmungen und Gefühle da preisgeben – in einem Rollenspiel zwar, aber trotzdem, hat man sie ja."
Lea: "An der Stelle hätte ich mir gewünscht, dass Sie vielleicht noch mal einen klaren Standpunkt vertreten, weil ich eben total unorientiert war: 'Was mache ich jetzt hier?'"
Feedback für Sebastian durch die Kommilitonen schließt sich an Leas Feedback der Paulsen'schen Perspektive an. Für Beziehungsaufbau und Struktur des Gesprächs bekommt Sebastian viel positive Rückmeldung.
Student: "Ich finde, du hast das menschlich total super gemacht."
Student: "Und du hast dann die Hand nach ihr ausgestreckt und ihr gezeigt, dass du ihr auch einen Mehrwert geben kannst und nicht eine Bedrohung für ihre Lebensweise darstellst."
Studentin: "Darf ich kurz was sagen ... Also das war ja voll cool, dass du gesagt hast und es gibt da auch alternative Möglichkeiten, aber ich glaube es ist halt auch wichtig, dass du irgendwann mal die Grenzen darstellst."
Eine Diskussion entfacht über das Aufzeigen von Grenzen der Naturheilkunde. Allen scheint klar: Wenn man etwas über Frau Paulsens Empfindungen wissen möchte – auch über die Simulationssituation hinaus – dann kann allein Lea diese Fragen wahrheitsgetreu beantworten.
Sebastian (an Lea gewandt): "Also wenn Sie jetzt diese Frau wären. Dann würden sie doch nicht sagen, nee das will ich jetzt aber nicht."
Lea: "Also ich weiß ja, dass das eine andere Welt ist. Und da war meine Erwartung: 'Okay wir werden wahrscheinlich über Dinge sprechen, die ich eigentlich nicht akzeptiere.'"
Sebastian äußert sein grundsätzliches Interesse an einer Kombination von Schul- und Naturmedizin. Dafür wird er von einigen Kommilitonen heftig kritisiert. Die Stimmung wirkt zunehmend emotional – die Einstellung zur Naturheilkunde scheint ein kontroverses Thema in der Gruppe zu sein.
Sebastian: "Schulmedizin – Alternativmedizin ... "
Student: "Ich fand du warst zu soft. Ich meine, du bist dann in der Praxis und hast noch 5000 andere Patienten zu stehen, die auch an die Reihe kommen wollen. Und wenn du dann mit einer Dame, die die Homöopathie der Schulmedizin vorzieht und die eben lieber ihre Zuckerpillen nimmt, finde ich das den anderen gegenüber nicht unbedingt fair, dass sie die fünffache Zeit von den anderen bekommt."
Die Dozentin des Kurses schlichtet und liefert ein abschließendes Feedback für Sebastians Gesprächsführung, die sie insbesondere von der empathischen Seite her für gelungen hält.
Frau Dornquast: "Dann würde ich sagen, alles weitere besprechen wir vielleicht in kleiner Runde. Erst mal vielen Dank an unsere Simulationspatientin!" (Alle klatschen)

Im Aufenthaltsbereich für die Simulationspatienten

Eine Stellwand weist in einer Nische des Flures auf den Aufenthaltsbereich für die Simulationspatienten hin. Kaffee und Tee stehen bereit. Hier treffen wir auf zwei Doppelgängerinnen von Frau Paulsen. Sie alle kennen sich aus den Rollentraninigs. Unsere Anwesenheit sorgt für Überraschung.
Simulationspatientin 1: "Dich kenne ich. Sonst sind alle neu."
Bettina: "Wir sind nur Besuch."
Simulationspatientin 2: "Bist du Frau Paulsen heute nee, oder?"
Simulationspatientin 1: "Nee, heute bin ich Gülbay."
Lea: "Ehm."
Simulationspatientin 1: "Ich nehme mir erst mal ein Schlückchen Kaffee."
Gülbay macht Ramadan und ist umgekippt.
Bettina: "Das ist bestimmt nicht unkompliziert."
Simulationspatienten 1: "Wird das jetzt hier aufgenommen, nee dann rede ich nicht weiter."
Christian: "Ich kann ja auch mal auf Stopp machen."

Manche Rollen lassen sich nicht so leicht abschütteln

Ein paar Tage später treffen wir Lea noch einmal. Manche Rollen könne sie nach einem Arbeitstag nicht ohne Weiteres abschütteln, erzählt sie uns. Jemand anderes zu sein und als diese Person wahrzunehmen, wirke auf die eigene Stimmung und den eigenen Körper zurück.
Lea: "Beim Harnwegsinfekt ist es immer so, dass wir, nachdem wir gespielt haben, ganz schnell auf Toilette müssen. Weil man ständig darüber redet, dass man immer Harndrang hat. Das geht allen so. Und meinem Magen ging es auch nicht gut."
Bettina: "An dem Tag?"
Lea: "Ja. Und es gibt wirklich so Stories, da hat jemand einen Herpes, der seit fünf Jahren nicht mehr ausgebrochen ist und spielt jemanden mit Herpes, also dass er einen Herpes hat und kriegt den dann wieder. Ganz schön mysteriös!"
Auch uns erscheinen sie mysteriös, diese Rollen-Personen-Körper-Verbindungen. Wie Lea die Simulationssituation jetzt, ein paar Tage später, einschätzt, wollen wir wissen. Dafür spielen wir ihr unsere Aufnahmen vor. Mit etwas Abstand hat Lea eine klare Einschätzung.
"Sebastian: Sie pausieren jetzt mal ein-zwei Tage auf der Arbeit, um zur Ruhe zu kommen und Zeit zum Meditieren zu haben."
Frau Paulsen: Hm, hm."
Lea: "Da war, glaube ich wirklich, Frau Paulsen enttäuscht, weil die dann denkt: Warum gehe ich denn jetzt zu dem Arzt, das ist für mich so eine Überwindung, da will ich jetzt auch mal knallharte Gespräche führen. Er ist eigentlich ihr erklärtes Feindbild, und dann verhält er sich so wie ihre Heilpraktikerin. Und ich glaube, bei mir hat es dann so ausgeschlagen, dass ich als Frau Paulsen ihm das nicht geglaubt habe: 'Ich weiß doch, dass du normalerweise anders bist ... Du schmierst mir jetzt so Honig ums Maul, habe ich gedacht – als Frau Paulsen' Ich meine, als Lea fand ich den total nett ... Ja." (lacht verlegen)
"Sebastian: Also ich kann Sie ja jetzt schon mal krankschreiben auf der Arbeit.
Frau Paulsen: Genau, das ist ja schon mal gut. Also ich meine, da haben Sie natürlich Recht, dass ich auf jeden Fall mal ... "
Lea: "Das finde ich interessant gerade ... "
"Frau Paulsen: Ja.
Sebastian: Ja, die Krankmeldung stellt Ihnen dann die Kollegin vorn an der Anmeldung aus. Haben Sie noch irgendwelche Fragen jetzt an mich, irgendwas, was Sie noch geklärt haben möchten?
Frau Paulsen: Nee, ist mir soweit erst mal klar. Bleiben wir dann in Kontakt."
Lea: "Weil jetzt merke ich im Nachhinein, dass der mir da leid getan hat. Dass er mir zumindest das Angebot macht, dass er mich krankschreiben kann, was die Heilpraktikerin vielleicht nicht darf. Dass ich dann da total drauf eingegangen bin, weil er mir leid getan hat. Weil ich den da so in die Ecke getrieben habe. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Frau Paulsen hart geblieben wäre. Und gesagt hätte: 'Nee das will ich nicht, ich will bei meinem Meditationszentrum am Umbau beteiligt sein ... Und das ist mein Leben und ich muss arbeiten.' – Ja das hält man manchmal nicht aus."
Die Simulation stößt also manchmal an die Grenzen der Person – oder ist das die Grenze der Rolle? Eins ist jedoch sicher: Ein angehender Arzt sieht neben dem standardisierten Fall eben immer auch eine Person, die mit Wissen und echten Gefühlen jonglieren und improvisieren muss.
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