Deutscher Botschafter: Sicherheitslage im Irak "deutlich verbessert"

21.07.2008
Der deutsche Botschafter im Irak, Hanns Heinrich Schumacher, sieht im Irak eine deutlich verbesserte Sicherheitslage. Zwar stürben immer noch jeden Tag Menschen durch Gewalt, aber die Tendenz sei eindeutig positiv, sagte Schumacher vor dem Besuch des irakischen Ministerpräsidenten Maliki in Deutschland.
Eine verlässliche Aussage über die die Entwicklung der Sicherheitslage lasse sich aber erst Ende dieses Jahres machen, wenn das Verhältnis zwischen den USA und einer neuen Administration vertraglich geregelt sei, sagte Schumacher im Deutschlandradio Kultur. Zudem müsse der Irak beweisen, dass die Provinzwahlen frei und fair verliefen.

Der Besuch des irakischen Regierungschefs in Deutschland sei ein Zeichen dafür, dass sich der Irak nach Europa öffnen wolle und sich das Land seiner neuen Souveränität sehr bewusst sei, sagte der Botschafter. Angesichts der wirtschaftlichen Möglichkeiten des Landes würden sich die drei zerstrittenen Volksgruppen Schiiten, Sunniten und Kurden zunehmend darüber klar, dass sie zusammenarbeiten müssten, wenn sie an dem Reichtum teilhaben wollten.

Der Irak sei bereits jetzt ein reiches Land. "Ich glaube, dass die Währungsreserven schon heute bei Weitem den Wert der Auslandsschulden übersteigen", sagte Schumacher. Zudem sei der Einfluss des Iran deutlich zurückgegangen.

Das vollständige Interview mit Hanns Heinrich Schumacher können Sie mindestens bis zum 21. Dezember 2008 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )