Beruf und Berufung

Arbeitest du noch oder lebst du schon?

Ein Mensch springt auf seinen Bürostuhl und Tisch
Kein Bock mehr? Wer im Beruf nicht glücklich ist, sollte wechseln. © imago / Westend61
Von Matthias Hanselmann · 28.02.2016
Viele von uns fragen sich: Habe ich den richtigen Beruf ergriffen? Hätte ich mich einst anders entscheiden sollen? Soll ich den Beruf wechseln? Und wir werden neidisch, wenn jemand sagt: mein Beruf ist meine Berufung! Ein Sonntagmorgen über genutzte und verpasste Chancen.
Nüchtern betrachtet ist ein Beruf eine dauerhaft gegen Entgelt ausgeübte Betätigung eines Menschen. Für diese sollte er eine besondere Eignung oder Neigung mitbringen, möglichst beides. Im Gegensatz zum Job bedarf es für einen Beruf einer speziellen Ausbildung. Doch wie so oft sind die Grenzen fließend.
Woher kommt das Wort Beruf? Es geht tatsächlich auf "berufen" zurück. "Jeder bleibe in dem Beruf, in dem ihn Gottes Ruf traf", schrieb Martin Luther. In säkularisierten Zeiten sprach man dann vom "Stand und Amt des Menschen".
Ein Glück, wenn der Beruf erfüllend ist
Glücklich, wer heutzutage in Bezug auf seinen Beruf von einem Lebenselixier sprechen kann, von einem Privileg oder von Erfüllung. Oder wie unsere Eiskunstlauf-Queen, die sagt: "Mein Beruf ist Katharina Witt!"
Die Welt der Popmusik ist voll von Berufen aller Art. Besonders gern besungen werden Ärzte ("I don’t need a doctor", "Doctor Robert"), aber auch Clowns, Cowboys, Taxifahrer, Boxer, Segler, Priester und Lehrer sind gut vertreten. Eher selten findet man Ringer, Sheriffs oder Wissenschaftler. Auch der Fensterputzer ist meines Wissens nur einmal vetreten.

Musikalische Histörchen

1957 wurde der "Cavern Club" in der Liverpooler Matthew Street als Jazz-Club eröffnet, doch schon wenige Jahre später entwickelte er sich zur absoluten Kultstätte, als "The Beatles" dort innerhalb von zweieinhalb Jahren insgesamt 282 Mal auf der Bühne standen. Am 28. Februar 1966 musste der Club aufgrund finanzieller Schwierigkeiten vorerst schließen; die Bühne wurde in ihre Einzelteile zerlegt und stückweise an Souvenir-Jäger verkauft. Die Stadt Liverpool überlegte sogar, ob das Kellergewölbe, in dem sich der Laden befand, komplett eingerissen werden sollte. Auch wenn das letztendlich erst einige Jahre später passierte und zwischenzeitlich wieder viele namhafte Bands auf der neuen Bühne standen – ganz erholen sollte sich der gesuchte Club nicht mehr. 1973 wurde der "Cavern Club" dann endgültig geschlossen und musste einer U-Bahn weichen; 1984 wurde er neu aufgebaut und wiedereröffnet – mehr als ein paar Steine sind vom traditionsreichen Original allerdings nicht übrig geblieben.

"Rolling Stones"-Frontmann Mick Jagger nannte den "Cavern Club" übrigens seinerzeit ein "Drecksloch" – wie auch den "Starclub" in Hamburg:in beiden hätten die "Beatles" gehaust, bevor sie größenwahnsinnig wurden.
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Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Jamie-Lee geht für Deutschland zum ESC nach Stockholm. Bleiben die Briten in der EU? Das FBI will Apple zwingen, im iPhone eine elektronische Hintertür einzubauen, um Mörder und ganz nebenbei uns alle zu überwachen. Und: Ministerpräsident Stanislaw Tillich Sachsen erkennt, dass Sachsen ein Problem mit Rechtsextremismus hat.
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