Der Sonntagmorgen am Volkstrauertag

Trauer

Der kanadische Sänger und Songwriter Leonard Cohen (9.10.2011).
Leonard Cohen ist im Alter von 82 Jahren gestorben. © dpa / picture alliance / J.L. Cereijido
Von Matthias Hanselmann · 13.11.2016
Nach Prince und David Bowie ist Cohen bereits der dritte internationale Star, der in diesem Jahr verstorben ist. Dies nur wenige Tage, nachdem sein neues Album herausgekommen war, auf dem er sich in mehreren Liedern mit dem Tod beschäftigt bzw. auseinandersetzt. "You want it darker" heißt es.
Zum Volkstrauertag gibt es heute in Berlin eine Feier: Im Plenarsaal des Deutschen Bundestages veranstaltet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Gedenkstunde für die Toten der Weltkriege. Seit 1952 wird dieser Tag jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte diesen Tag schon 1919 als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. Erstmals wurde er dann offiziell am 1. März 1925 begegnen. Überall in Deutschland fanden Gedenkfeiern statt.
Ein wenig zur Geschichte des Volkstrauertages. Ursprünglich war er ein Tag des Gedenkens an die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten. 1919 schlug der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Einrichtung eines solchen Tages vor. Erstmals wurde er dann am 1. März 1925 begangen. Am Vortag war der erste Reichspräsident, Friedrich Ebert, verstorben. Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1952, wurde dann beschlossen, den Volkstrauertag an das Ende des Kirchenjahres zu legen - in eine Zeit, die theologisch durch Themen wie Tod, Zeit und Ewigkeit bestimmt wird. Seither findet dieser Gedenktag jeweils am 2. Sonntag vor dem 1. Advent statt.
Auch mit zunehmendem zeitlichen Abstand von den beiden Weltkriegen bleibt dieser Tag ein Tag der Trauer, des Gedenkens an die Toten aller Kriege.
Trauer spielt auch in der Popmusik eine große Rolle, Trauer um geliebte Menschen oder Tiere, der Blues als ein oft eher unbestimmtes Gefühl des Traurig-seins ist sogar ein eigenes Genre der Popmusik.

Musikalische Histörchen

Am 13. November 1975 hatte Ken Russells Film "Lisztomania" Premiere. Grob an der Lebensgeschichte des ungarischen Pianisten und Komponisten angelehnt, arbeitet der britische Regisseur eher auf verschiedenen Ebenen das Leben von Franz Liszt, dargestellt von Who-Sänger Roger Daltrey, ab. Den Titel seines Films hat sich Russell bei Heinrich Heine ausgeliehen, der diesen Begriff 1842 prägte, als Liszt in Berlin 22 Konzertabende hintereinander vor ausverkauftem Haus absolvierte. Ringo Starr spielt in diesem Film übrigens den Papst.
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Rätsel

Es gibt Begriffe, die uns heute altmodisch erscheinen. Das Wort "Halbstarker" gehört sicherlich dazu. So nannte man in den 50er und 60er Jahren Jugendliche, die mit Mopeds und Motorrädern Städte und Dörfer in Deutschland, der Schweiz und Österreich unsicher machten. Sie versuchten der konservativen Enge der deutschsprachigen Nachkriegsgesellschaft zu entfliehen und dagegen zu rebellieren - auch mit hohem Alkoholkonsum und Massenschlägereien. Ihre Helden waren amerikanische Filmstars wie James Dean oder Marlon Brando. Ihr typisches Äußeres bestand aus einer Tolle im Haar, karierten Hemden und Lederjacke. Wie aber lautet der deutsche Titel des Films, nach dessen Vorführung es 1956 zu einigen der größten Massenkrawalle mit Halbstarken in Westdeutschland kam?

AUFLÖSUNG:
Die Massenkrawalle von Halbstarken, die 1956 unter anderem in Dortmund stattfanden, begannen nach der Vorführung des Films "Außer Rand und Band" mit Bill Haley. Diesen Titel galt es zu erraten. Die Ausschreitungen gehörten zu den größten Massenkrawallen der 1950 Jahre.
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Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Was für ein mieses Reality TV diese Woche: in den USA simulieren sie eine Wahl, bei Fox News simulieren sie Journalismus, und Gerade-eben-noch-Präsident Obama simuliert den Wettermann. Wobei: immerhin das hat geklappt.
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Sie können das Sonntagmorgen-Team jederzeit per E-Mail über sonntagmorgen@deutschlandradiokultur.de erreichen.